Jean Todt hat der Formel 1 in Malaysia einen Besuch abgestattet und dabei Gerüchte dementiert, er beabsichtige das zum Verkauf stehende Team Toro Rosso zu übernehmen. "Es kursiert viel Unsinn. Gerhard (Berger/Anm.) ist ein Freund, aber darüber haben wir nie gesprochen", erklärte der frühere Formel-1-Teamchef von Ferrari, der unlängst auch als Ferrari-Geschäftsführer zurückgetreten ist. "Ich habe gehört, dass ich schon in Bahrain als Teameigentümer vorgestellt werden soll. Das ist Unsinn", beteuert der 62-jährige Todt.

Nähebeziehung. Eine starke Nähebeziehung ist freilich gegeben. Todts Sohn Nicolas ist Manager des französischen Toro-Rosso-Fahrers Sebastien Bourdais, die in Italien (Faenza) ansässige und aus Minardi entstandene Scuderia Toro Rosso hat im Vorjahr vom Noch-Schwesternteam Red Bull Racing den Ferrari-Vertrag übernommen und fährt seitdem mit Motoren aus Maranello.

Gerüchte. Und während der mit der malaysischen Schauspielerin Michelle Yeoh liierte Todt Senior derzeit keine Ambitionen verspürt, wieder 14 Stunden täglich zu arbeiten, ist Sohnemann Nicolas Todt zudem auch Manager von Felipe Massa und damit jenem Piloten, der gerüchteweise bei Ferrari durch den Red-Bull-Fahrer Sebastian Vettel ersetzt werden soll. "Ich habe einen Dreijahresvertrag", beteuerte der Brasilianer in Malaysia und Vettel verwies bezüglich bevorstehender Ferrari-Testfahrten darauf, "dass unsere Teams ja die gleichen Motoren haben".

Verlust von Vettel. Toro-Rosso-Mitbesitzer Gerhard Berger könnte den als kommenden Weltmeister abgestempelten Vettel (20), der nach seinem Intermezzo bei BMW einen Dreijahresvertrag bei Red Bull hat und bis 2010 an das österreichische Dosen-Imperium gebunden ist, aber so oder so schon im kommenden Jahr verlieren. Am ehesten aber an Red Bull Racing, wo Vettel den Schotten David Coulthard ersetzen dürfte.