Herr Mateschitz, Sie wollen Toro Rosso doch verkaufen? Um wie vieles teurer ist denn der Rennstall seit diesem Sonntag geworden?
DIETRICH MATESCHITZ (lacht herzhaft): Toro Rosso hatte vorher keinen Preis und hat jetzt keinen Preis. Es ist ja nicht so, dass wir aktiv verkaufen wollen. Daran hat sich durch den Sieg am Sonntag nichts geändert.

Das heißt, Sie haben es sich anders überlegt?
MATESCHITZ: Die ganze Verkaufsgeschichte ist aus einer Indiskretion entstanden. Es gab im Frühjahr eine lose Anfrage, mehr nicht. Nur noch einmal: Ab 2010 soll ein neues Reglement Synergien zwischen zwei Teams verbieten. Und dann müssten wir uns etwas überlegen.

Aber wenn schon nicht der Marktwert, so wird der Stellenwert Ihres Rennstalls doch enorm gestiegen sein?
MATESCHITZ: Wir dürfen jetzt ja nicht glauben, dass wir weiß Gott wo gelandet sind. Wir wollen künftig mit Webber und Vettel (ab 2009 bei Red Bull Racing, Anm.) regelmäßig punkten.

Ist man da in etwa im Plan?
MATESCHITZ: Um ehrlich zu sein, wollten wir heuer bereits weiter sein. Wir wollten mit Red Bull Racing um den vierten Platz hinter den drei Großen, hinter Ferrari, McLaren und BMW, mitfahren. Das ist uns nicht geglückt.

Und warum nicht?
MATESCHITZ: Wir haben bei Red Bull seit einigen Monaten eines der schnellsten Chassis der Formel 1. Aber wir haben das Handicap des Renault-Motors. Das hat Toro Rosso mit Ferrari nicht. Zudem gibt es dort mit Sebastian Vettel einen Fahrer, der in Höchstform ist. Das macht Toro Rosso in Kombination schneller als Red Bull Racing.