Allein in jenen Jahren, als er in den 90ern für Subaru seine größten Erfolge gefeiert hat, ist er 15 Rallye-Autos zu Schrott gefahren. Er rauschte im Privatauto mit abartigen Geschwindigkeiten in Radarfallen und stürzte bei der Korsika-Rallye 2000 in eine Schlucht. Er wurde im Rallye-Zirkus auch "Colin McCrash" gerufen. Aber er hat Geschichte geschrieben, war und ist noch heute vor allem auch Idol über die Rallye-Pisten hinaus.

Jünster Weltmeister. Colin McRae war 1995 der erste britische und damals jüngste Rallye-Weltmeister aller Zeiten. Als er Ende 1999 zu Ford wechselte, bekam er die damalige Rekord-Jahresgage von zehn Millionen US-Dollar. Und zugleich raste er in die Wohn- und Kinderzimmer. Denn mit seiner Computerspiel-Edition "Colin McRae Rallye" machte er auf den PlayStations und PCs dieser Welt Abermillionen von Rallye-Fans zu kleinen McRaes.

Comeback. Für seinen WM-Titel wurde McRae zum "Member of the British Empire" geadelt. Er liebäugelte auch immer wieder mit der Formel 1, fuhr einen Test im damaligen Team seines Freundes Jackie Stewart. Sein Angebot an Michael Schumacher für einen zweiteiligen Vergleich Rallye gegen Formel 1 nahm "Schumi" allerdings nicht an.

Absturz. McRae ("Soll die Formel 1 weiter in ihren eingezäunten Käfigen fahren . . .") dachte inzwischen sogar an ein Comeback in der Rallye-WM nach, wollte im Jänner mit der Schwedin Tina Thörner die "Dakar" fahren. In der Nacht auf Sonntag stürzte Colin McRae in der Nähe seines schottischen Heimatortes Lanark mit seinem privaten Helikopter aus bisher ungeklärter Ursache ab. Alle vier Insassen waren auf der Stelle tot, darunter auch McRaes fünfjähriger Sohn Johnny . . .