Sonntagabend, in der großen Aufbruch-Hektik von Silverstone, haben sich Vater und Sohn Klien seelenruhig mit Spyker-Teamchef Colin Kolles unterhalten. Ewig lange und ohne dass man den Dreien viel Beachtung geschenkt hätte. Zwei Tage später wurde bei Spyker Christijan Albers gefeuert, weil ein Sponsor die "Mitgift" nicht bezahlt hat. Zugleich wurde Christian Klien als Kandidat für sein Cockpit ins Spiel gebracht.

Alle Optionen prüfen. Und am Mittwoch zu Mittag teilte das Team in einer offiziellen Aussendung mit, dass Klien heute in Spa-Francorchamps für Spyker-Ferrari testen werde. "Bevor wir uns endgültig auf einen neuen Fahrer festlegen, gibt es allerdings viele Faktoren zu bedenken und alle Optionen zu prüfen", schränkte Teamchef Kolles noch ein. Aber warum fährt dann ausgerechnet Klien den letzten Test vor dem Europa-Grand-Prix nächste Woche (22. Juli) auf dem Nürburgring?

Nicht steht ihm im weg. Seitens Honda, wo Klien nach 47 Grand Prix für Jaguar bzw. Red Bull seit heuer als Testfahrer engagiert ist, legt man dem Vorarlberger jedenfalls nichts in den Weg. "Der Test mit Spyker könnte Christian zurück in ein Renncockpit bringen - solche Chancen bekommt man in der Formel 1 nicht jeden Tag", erklärte Honda-Sportchef Gil de Ferran.