Von der Formel-1-Fabrik von Red Bull Racing in Milton Keynes nach Silverstone ist es zum Glück nur zweieinhalb Mal ums Eck. Denn so konnte Red Bull doch noch rechtzeitig seinen Boliden, erst am Montag aus Magny-Cours zurückgekommen, bis tief in die Nacht auf den gestrigen Donnerstag das geplante Facelifting verpassen. Ein neues Gesicht der besonderen Art, im wahrsten Sinn des Wortes. Oder besser gesagt: -zigtausende neue Gesichter.

Mensch im Bild. Red Bull nimmt in der Formel 1 wieder einmal die Gegenrichtung. Verzichtet für den "Grand Prix von England", den roten Bullen ausgenommen, auf Logos und Schriftzüge von Konzernen und Sponsoren. Und rückt stattdessen Menschen buchstäblich ins Bild. Insgesamt rund 30.000 beliebige Fotos von Fans, jedes einzelne nur zwei Mal zwei Zentimeter groß, sind auf den Red-Bull-Boliden für eine gute Sache aneinander geschlichtet.

Spendengeld. Für einen Mindestbeitrag von 10 Pfund, umgerechnet knapp 15 Euro, konnte man im Internet (www.facesforcharity.com) auf 3D-Modellen der Rennwagen sein Bild hochladen und auf den Karosserien der Autos von David Coulthard & Mark Webber platzieren. Der Reinerlös kommt ausschließlich "Wings for Life", einer Stiftung zur Forschung und Heilung von Rückenmarkverletzungen, zugute. Red Bull rechnet sich allein an diesem Wochenende Einnahmen von rund einer Million Euro aus.

Prominente "Models". Sogar Max Mosley, Präsident des Automobil-Weltverbandes FIA, hat sich als einer der Ersten sein Foto auf einem Red-Bull-Rennwagen "gekauft". "Eine großartige Idee. Ließen sich Querschnittlähmungen rückgängigen machen, man würde das Leben tausender junger Menschen verändern", hofft Mosley. Englands Cricket-Star Freddie Flintoff, die Rugby-Internationalen Martin Corry, Lewis Moody und Mark Cueto oder Star-DJ Christian O'Connell fahren den England-Grand-Prix ebenso als Red-Bull-"Piloten" mit. David Coulthard hat Fotos seiner Eltern an Bord, Mark Webber eines von seinem Hund.