Herr Sauber, Sie sind in der Formel 1 quasi als Ex-Teamchef teilzeitbeschäftigt. Gerade jetzt, wo das BMW-Sauber-Team, wie Heidfelds zweiter Platz in Montreal, große Erfolge feiert. Bereuen Sie ihren Rückzug.
PETER SAUBER: Nein, überhaupt nicht. Es hatte vor zwei Jahren klare Überlegungen gegeben, zwei Grundvorraussetzungen zum Zusammenschluss mit BMW. Erstens eine sportliche Verbesserung, zweitens die Priorität, in Hinwil bleiben zu können. Beides hat funktioniert. Mit BMW hatten wir im Grunde auch die Garantie dafür.

Jetzt dominiert McLaren-Mercedes die Szene und die Schlagzeilen gehören Lewis Hamilton?
SAUBER: Wer die Karriere von Hamilton beobachtet hat, wusste immer schon: da kommt jemand Besonderer. Mich überrascht nur, wie gut er mit dem Druck umgeht. Aber man darf nicht vergessen: Ohne den McLaren, der wirklich gut ist, hätte Hamilton nicht diesen Stellenwert. Der beste Fahrer kann nicht ohne dem besten Auto gewinnen.

Weltmeister ist er also noch lange nicht?
SAUBER: Nein, sicher nicht. Aber er hat das Zeug zum Champion.

Wie auch Ihre Ex-Piloten Felipe Massa und Kimi Räikkönen. Beide sind heute bei Ferrari. Wie charakterisieren Sie ihre Entwicklung?
SAUBER: Zu Felipe. Er war immer schon richtig schnell. Er ist jetzt aber reifer geworden, und damit auch besser. Das heißt: heute ist er gleich schnell, macht aber kaum Fehler. Kimi Räikkönen hat sich weniger entwickelt.

Heißt das, er stagniert?
SAUBER: Nein, Kimi hatte schon immer die Fähigkeiten zu gewinnen. Hätte ihn die Technik nicht so oft im Stich gelassen, wäre er schon Weltmeister geworden.

Sie kennen auch Alex Wurz gut. Was kann man von ihm erwarten?
SAUBER: Er hat sich selbst in der Zeit als Testfahrer verbessert. Mich hat bisher nur überrascht, dass er, vor allem im Training, hinter seinem Teamkollegen Rosberg war. Der Abstand war zu groß.

2008 veranstalten Österreich und die Schweiz die Euro. Eine gute Partnerschaft?
SAUBER: Ohne Österreich wäre es für die Schweiz nie gegangen. Bei uns ist die Stimmung scheinbar um einiges besser. Die rührt noch von der WM in Deutschland her. In Österreich muss das noch kommen, aber das sollte kein Problem sein. Wir sind gute Partner . . .