Der Red-Bull-Boss in Budapest. Zu Beginn des Pressegesprächs mit österreichischen Journalisten entschuldigt sich Dietrich Mateschitz für seine Verspätung: "Ich hätte euch beinahe vergessen. Daran ist mein lieber Freund Alzheimer schuld", schmunzelt der 62-jährige gebürtige Steirer, ehe er mit einigen seiner Aussagen aufhorchen ließ.

Stimmt es, dass David Coulthard auch 2007 für Red Bull Racing fährt?
Dietrich Mateschitz: Ja, wir wollen auf seine Qualitäten nicht verzichten. Das hat nichts mit seinem dritten Platz in Monte Carlo zu tun. David kämpft wie kein andere, wenn er die Chance auf einen Punkt sieht.

Was passiert nun mit Christian Klien?
Mateschitz: Das Team wird bis zum Türkei-GP in drei Wochen in Istanbul entscheiden. Wir haben Christian aber ganz offen gesagt, dass er mit anderen Teams verhandeln kann. Christian ist jetzt drei Jahre in der Formel 1 und man sagt, dass man nach drei Jahren nicht mehr schneller wird.

Das klingt so, als wäre der Transfer von Mark Webber von Williams zu Red Bull gelaufen...
Mateschitz: Ich kann nur sagen: Webber ist charismatisch, sympathisch und fair. Und die Experten sagen, er ist sehr schnell.

Ist auch Dietrich Mateschitz ein Experte?
Mateschitz(lächelnd): Ich bin kein Formel-1-Experte und ich werde nie einer sein. Dafür habe ich ja einen Gerhard Berger oder einen Adrian Newey.

Kann es sich Red Bull bzw. Toro Rosso leisten, ohne einen Österreicher zu fahren?
Mateschitz: Theorie und Praxis zeigen: Die Formel 1 ist eine kosmopolitische Angelegenheit. Hätte ich allerdings zwei gleichwertige Fahrer zur Auswahl, würde ich mich für den Österreicher entscheiden. Wir suchen die besten Möglichkeiten. Auch Marketing spielt in diesem Fall keine Rolle.

Williams gibt Testfahrer Alexander Wurz im nächsten Jahr eine Chance...
Mateschitz: Ich freue mich gewaltig für ihn. Jetzt kann er wirklich zeigen, welche Racing-Qualitäten er hat. Für Alex schlägt 2007 die Stunde der Wahrheit.

Ist Wurz nach 2007 für Red Bull ein Thema?
Mateschitz: Alex ist Frank Williams gegenüber loyal. Er hat bei Williams sicher ein längerfristiges Engagement.

Wer wird heuer Weltmeister: Schumi oder Alonso?
Mateschitz: Ich glaube, der Michael schafft's. Das Wichtigste aber ist: Diese Ungewissheit baut Spannung auf.

Die Ziele von Red Bull für 2007?
Mateschitz: 2007 sind wir zu 100 Prozent für unsere Boliden verantwortlich. Da gibt es keine Ausreden mehr. Und zwei Topfahrer müssen beweisen, dass unser Auto schneller geworden ist.