Die Rallye Dakar nähert sich dem Ziel, sie sind reiner Amateur und auf Platz 87. Wie überlebt man die Wüstentour.

Ferdinand Kreidl: Es ist bestimmt kein großes Vergnügen. Aber die Dakar zu fahren, war mein Traum. Das ist für einen Offroad-Fahrer der Gipfel.

Ihr Körper wird seit Tagen ziemlich durchgerüttelt?

Kreidl: Ja, natürlich. Aber das kann man trainieren, mit Muskelaufbau, Ausdauer und Kondition tanken. Am Ruhetag konnte ich dann die Wunden versorgen. Aber es gibt noch viele andere Schwierigkeiten.

Das heißt im Detail?

Kreidl: Die Temperaturunterschiede zum Beispiel. In der ersten Dakar-Woche fuhren wir zwischen Minus 3 und Plus 40 Grad. Und natürlich die Meereshöhe. In den Anden ging es auf fast 5000 Meter Seehöhe. Ich hatte keine Probleme, aber es gab Fahrer, die auf den Pässen ärztliche Versorgung dringend benötigten

Es gibt noch eine zweite, ähnliche Rallye, die den Spuren der originalen Streckenführung durch die Sahara folgt, das Africa Eco Race, an dem auch Tobias Moretti teilgenommen hat. Wäre das nicht auch eine Herausforderung?

Kreidl: Ich meine, die Dakar ist die Dakar. Dakar ist die Marke. Egal, wo sie gefahren wird. Jetzt nun einmal in Südamerika. Da entfacht sie ein Mehrfaches an Begeisterung als in Afrika. Da kreischen sogar 70-jährige Damen am Streckenrand.

Manche behaupten, das Africa Race sei eine nette Einstiegsdroge, die Dakar der Mount Everest.

Kreidl: So drastisch würde ich es nicht beschreiben. Das Africa Race ist schon eine Herausforderung. Der Unterschied ist einfach erklärt. Bei der Dakar versucht der Veranstalter, dich als Amateur so schnell wie möglich los zu werden, beim Africa Race tragen sich dich wenn notwendig persönlich ins Ziel.

Das Sie auch in Santiago de Chile erreichen wollen.

Kreidl: Im Vorjahr, bei meiner ersten Dakar, bin ich ausgeschieden. Heuer ist alles auf eine Ziel-ankunft ausgerichtet. Mehr will ich gar nicht erreichen. Auf guten Etappen werde ich noch etwas angreifen.