Bei der zweiten Weltcupstation im amerikanischen Killington lief alles noch wie am Schnürchen. Der dritte Platz im Slalom war nach dem verhaltenen Auftakt in Levi viel mehr als nur ein Hoffnungsschimmer. "Ich dachte wirklich, dass es funktioniert, doch dann bin ich schrittweise in eine Negativspirale gerutscht und habe es nicht geschafft, da wieder rauszukommen", erklärt Kärntens Ski-Ass Katharina Truppe und spricht von einer schwierigen Situation. "Es war richtig zach, um ganz ehrlich zu sein. Aber ich habe immer versucht, etwas Positives aus guten Momenten zu finden. Ein Problem war, dass es bei niemandem von uns Technikerinnen gelaufen ist, sodass keiner einen mitziehen konnte."
Die Altfinkensteinerin ist jener Charakter, der offen und ehrlich Dinge thematisiert. "Ich sage immer, was ich mir denke. Wenn in so einer Phase nichts hilft, dann ist es schönreden. Ich habe in den letzten Jahren gelernt, dass manche Dinge einfach rausmüssen, sonst beschäftigt es mich noch mehr."
"Wir haben das Skifahren nicht verlernt"
Dementsprechend lässt sich das "Abhaken" nicht vermeiden. Die detaillierte Saisonanalyse steht allerdings erst bevor. "Wir müssen alle etwas Abstand gewinnen, dass jeder auch für sich nachdenken kann und danach können wir loslegen. Und eines ist klar, das Skifahren haben wir nicht verlernt. Die schnellen Schwünge waren da, aber eben viel zu wenige. Die heißt es auszubauen und dafür haben wir bis zur neuen Saison ganz viel Zeit", verdeutlicht die Team-Olympiasiegerin von Peking 2022, die in Montafon fleißig Material testet. Nach Ostern wartet auf Truppe die Polizeischule in Salzburg sowie ein Praktikum, ehe sie die Ausbildung heuer abschließt.
Der erste Eindruck des neuen Damen-Chefcoachs Roland Assinger war "äußerst sympathisch. Wir haben zuletzt bei den österreichischen Meisterschaften geplaudert", erzählt Truppe, die die Heim-Weltmeisterschaft 2025 in Saalbach sowie die Olympischen Winterspiele in Mailand-Cortina d’Ampezzo 2026 rot im Kalender angestrichen hat.
Ziemlich rund wird es demnächst auch wieder am Zwanzgerhof der Familie Truppe gehen. "Der Frühjahrsputz ist voll im Gange. Wir freuen uns schon riesig darauf, wenn uns Urlauber besuchen kommen."