Olympiagold war Ihr ganz großer Traum, den Sie sich 2022 verwirklicht haben. Inwiefern hat diese Medaille Ihre Einstellung verändert?
BENJAMIN KARL: Ich bin weitsichtiger geworden und kann die Reise, auf der ich mich befinde, mehr genießen, ohne den Willen und Ehrgeiz zu gewinnen, verloren zu haben. Aber ich muss gestehen, dass ich mich in der Vorbereitung wie ein Manisch-Depressiver gefühlt habe. Von himmelhoch jauchzend bis hin zu, dass ich alles hinschmeiße, war alles dabei. Wenn alles funktioniert, läuft’s eh, wenn nicht, überlegt man sich, ob es noch Sinn macht. Aber das hat sich eingependelt, da ich die Ruhe und Gelassenheit, auch durch meinen Weitblick, anders wahrnehme. Da spielt auch die Entwicklung der Brettmarke eine Rolle, sodass ich den Weg vor mir sehe und so das große Ganze.