Bei den Damen fuhr die Qualifikations-Vierte Sabine Payer ein überragendes Rennen. Die Kärntnerin setzte sich nach Siegen gegen Iris Pflum (USA), Aleksandra Krol-Walas (POL) und Julie Zogg (SUI) im großen Finale gegen Tsubaki Miki nach einem spannenden Duell um 0,17 Sekunden durch. Payer feierte damit ihren 14. Weltcup-Triumph, den achten in einer Einzelkonkurrenz. Rang drei ging an Zogg, die im kleinen Finale die Tschechin Ester Ledecka bezwang.
 
„Das war heute ein perfektes Rennen, in dem ich mich von Lauf zu Lauf gesteigert habe. Im steileren Abschnitt nach dem Start bin ich gut in den Rhythmus gekommen, und in den sieben flachen Toren vor dem Ziel habe ich jedes Mal ordentlich Gas gegeben. Dazu waren die Sicht und die Piste besser als gestern. Ich hatte bisher ja nicht gerade die besten Erinnerungen an China: 2019 habe ich hier das Weltcup-Leadertrikot abgeben müssen, und dann war da noch die leidige Corona-Geschichte bei Olympia 2022. Aber jetzt darf ich auch positive Emotionen in China erleben – noch dazu, wo ich meinen ersten Weltcup-Sieg mit neuem Namen gefeiert habe“, freute sich Sabine Payer (vormals Schöffmann).
 
Claudia Riegler musste sich im Viertelfinale Miki geschlagen geben und landete als zweitbeste Österreicherin auf Platz fünf. Martina Ankele (20.) und Carmen Kainz (25.) verpassten zwar den Sprung in das 16er-Finale, nahmen aber ebenfalls Weltcup-Punkte mit.
 
Bei den Herren bezwang Benjamin Karl auf dem Weg ins große Finale mit Roland Fischnaller, Daniele Bagozza und Gabriel Messner drei Italiener, gegen den vierten hatte der PGS-Olympiasieger im Duell um den Sieg dann denkbar knapp das Nachsehen. Maurizio Bormolini entschied das packende große Finale gegen Karl um den Hauch von 0,05 Sekunden für sich.
 
„Der Hundertstelkrimi geht weiter!“, meinte Karl. „Aber ich bin sehr happy über dieses Podest, nachdem ich gestern über den neunten Rang im PGS doch sehr enttäuscht gewesen bin, aber da habe ich bei den Kanten eine falsche Einstellung gewählt. Ich war im Slalom schon im Training sehr stabil und bin auch heute mit einem guten Gefühl am Brett gestanden. Dabei war es schwierig, weil kein Schwung wie der andere zu fahren war. Es war ein geiles Finale, die fünf Hundertstel tun auch nicht weh, sondern zeigen nur, dass ich auch im Slalom schneller geworden bin“, sagte Karl, der seinen 50. Podestplatz in einem Weltcup-Einzelbewerb holte (22 Siege, 16 zweite Plätze, 12 dritte Ränge).
 
Mit Arvid Auner (5.), Matthäus Pink (8.), Andreas Prommegger (11.) und Dominik Burgstaller (15.) erreichten vier weitere ÖSV-Herren das Finale der Top-16. Alexander Payer, Fabian Obmann und Christoph Karner belegten die Ränge 19, 22 und 47.
 
Nächste Weltcup-Station der Alpinboardern in China ist am kommenden Wochenende Yanqing, wo ebenfalls ein Parallelriesentorlauf und ein Parallelslalom gefahren werden.