Ihr größter Wunsch? „Einmal eine komplette Vorbereitungsphase ohne gröbere Rückschläge absolvieren zu können.“ Das muss doch machbar sein oder nicht? Jedenfalls verriet Kärntens Biathlon-Ass Dunja Zdouc, dass sie heuer eine „ziemlich gute“ Aufbauphase ohne gesundheitliche Probleme hinter sich hat. Abgesehen davon schlichen sich keine Motivationslöcher ein.
„Ich kann gar nicht sagen, wie erleichtert ich bin. Der Druck vor den beiden Qualifikationsrennen war groß, weil man es sich ja auch selbst beweisen will. Und ein wenig hatte ich Muffensausen, da beim ersten Rennen ein paar Hoppalas dabei waren. Da war mir klar, im zweiten Rennen muss es pfeifen, sonst kann ich mir den Weltcup abschminken“, verdeutlicht die Radsbergerin, die sich schließlich keine Sorgen machen musste und sich für den Auftakt am Wochenende in Kontiolahti qualifizierte.
„Bin eher auf der Zielgeraden meiner Karriere“
„Es ist so ein enormer Mehrwert, wenn du einmal normal trainieren kannst. Du bist ruhiger, entspannter und siehst Fortschritte“, sagt die Mixed-Vizeweltmeisterin von 2021, die vergangene Saison aufgrund einer Stressfraktur des Wadenbeins die Saison vorzeitig beendete.
Inzwischen gehört das alles zur Vergangenheitsbewältigung und so sorgte ein Höhentrainingslager in Italien auf 1800 Meter im Sommer für ein Großaufgebot intensiver Einheiten. „Ich habe es mit der Trainingsgruppe und den neuen Coaches, mit denen es richtig gut harmoniert, genießen können. Ich habe großes Vertrauen in sie und Spaß an der Sache. Wäre es nur noch Zwang, wäre es sowieso das Falsche, aber das ist nicht der Fall.“ Zdouc habe registriert, wie viel ihr der Sport tatsächlich gibt. Nichtsdestotrotz sei der 30-Jährigen bewusst, dass „ich eher auf der Zielgeraden meiner Karriere bin, als in den Startlöchern“, präzisiert die Wintersportlerin, die ihren Ausgleich beim Klavierspielen und Yoga findet.
Dieses Wochenende fällt der Startschuss in Kontiolahti – und der finnische Schauplatz zählt zu einer ihrer absoluten Lieblingsstationen. Während zuletzt der Feinschliff in den Mittelpunkt rückte, wurde im Vorfeld kontinuierlich an der Langlauftechnik gefeilt – auch zahlreiche Laktattests halfen bei der Trainingssteuerung. „Von selber läuft nichts, aber mein Fokus stimmt. Ich bin bereit, mich im Weltcup zu etablieren, um nicht zur Diskussion zu stehen“, sagt Zdouc, die die Olympischen Spiele 2026 in Italien anvisiert.