Die Sport Austria Finals wollen auch jenen Sportarten eine Bühne geben, die selten im Rampenlicht stehen. Was hat Sie in diesen vier Tagen in den Bann gezogen?
HANS Niessl: Meine Grundeinstellung ist: Wir wollen einen anderen Weg gehen als andere Länder. In den deutschen Sport Finals waren 14 Fachverbände vertreten, bei uns 27. Wir reden nicht nur von der Vielfalt, sondern leben sie, wollen sie erhalten und präsentieren. Ich habe einiges gesehen, das Rollenrodeln, Para-Boccia, Minigolf und den Turnsport etwa.
Wie fällt Ihr Resümee nach den zweiten Sport Austria Finals in Graz aus?
Sehr positiv. Erstens, weil wir eine gute Zusammenarbeit mit der Stadt Graz, dem Land Steiermark und mit dem Sportminister haben. Wenn vier Institutionen das Gleiche wollen, dann kommt etwas Ordentliches heraus. Zweitens, weil nach dem Pilotversuch im Vorjahr mit 4000 Athletinnen und Athleten heuer 6000 dabei waren. Es hat sich etwas entwickelt. Eigentlich sollte man das zu einer traditionellen Veranstaltung machen.
Wird sie zu einer Tradition?
Das ist unser Bestreben. Wir führen jetzt eine Evaluierung durch und sind da für Anregungen dankbar. Und dann werden wir mit allen reden, die die Finals durchführen wollen.
Wer hat Interesse? Man hört, dass der Westen Österreichs an einer Durchführung interessiert ist.
Es gibt mehrere Gespräche, aber ich will kein Bundesland hervorheben.
Wie hat sich Graz als Veranstaltungsort geschlagen?
Wir haben 22 Sportstätten bespielt. Man kann sich vorstellen, was das für ein Aufwand ist. Stadt, Land, Sportministerium haben mit uns an einem Strang gezogen, da muss man sich bedanken. Sind vier Institutionen beteiligt, ist das Schwerstarbeit, das weiß ich aus meiner Zeit als Landeshauptmann. Deswegen ist es so wahnsinnig angenehm, dass im Sport der Sport im Vordergrund steht und keine anderen Gedanken. In der Politik muss man ja immer aufpassen.
Ist es ausgeschlossen, dass Graz ein drittes Mal Veranstalter wird?
Es ist nichts ausgeschlossen. Honig ums Maul schmieren ist nicht meine Art. Aber es war eine so gute Zusammenarbeit, dass es nicht in Ordnung wäre, mit Partnern, mit denen etwas funktioniert, nicht mehr zu reden, wenn Interesse besteht.