Die nächste Fußball-Klub-WM wird vom 1. bis 11. Februar 2023 in Marokko stattfinden. Das gab FIFA-Präsident Gianni Infantino bei der WM in Katar am Freitag nach einer Sitzung des Weltverband-Councils bekannt. Die geplante Ausweitung des Mini-Turniers solle allerdings erst später umgesetzt werden, die erste Auflage mit dann 32 Teams sei für 2025 geplant. Zudem wurde klargestellt, dass sich Infantino erst in seiner ersten Amtszeit befindet und somit bis 2031 bleiben könnte.

Details zur Klub-WM 2025 sowie der Gastgeber und der Termin müssen noch besprochen und entschieden werden, sagte Infantino. Ursprünglich hätte bereits im Sommer 2021 ein neues Turnier mit 24 Mannschaften in China stattfinden sollen. Wegen der coronabedingten Verschiebung der EM 2020 und der Copa América um ein Jahr war das reformierte Turnier aber ebenso verlegt worden. Zudem waren die Pläne für das neue Format mit mehr Mannschaften erst einmal ausgesetzt worden. Bei der kommenden Auflage der Klub-WM ist Real Madrid der europäische Vertreter als Sieger der Champions League.

Bei Beratungen im Council sei zudem klargestellt worden, "dass ich mich in meiner ersten Amtszeit befinde", sagte der Schweizer während einer Pressekonferenz. Er führt die FIFA seit Februar 2016 an. Im kommenden März tritt der 52-Jährige beim FIFA-Kongress in Kigali ohne Gegenkandidat zur Wiederwahl an. Dann würde seine zweite Amtszeit beginnen, sagte der Schweizer. Laut Statuten darf der FIFA-Präsident für maximal drei Amtszeiten von jeweils vier Jahren gewählt worden.

Infantinos Aussagen zufolge zählen die ersten drei Jahre von Anfang 2016 bis Sommer 2019 nicht als eigene Amtszeit. Er hatte damals die Präsidentschaft des im Mai 2015 gewählten und kurz darauf zurückgetretenen Joseph Blatter übernommen. 2019 war Infantino in Paris im Amt bestätigt worden. Gewählt wird der FIFA-Präsident immer in dem Jahr nach der Männer-WM.

Diskussionen um Armbinde reißen nicht ab

Infantino äußerte sich zudem noch einmal zur Causa "One Love"-Armbinde bei der WM in Katar. "Es geht nicht darum, etwas zu verbieten, sondern darum, dass man die Regeln einhält", sagte der 52-Jährige. "Auf dem Fußballplatz wird Fußball gespielt. Jeder kann seine Meinung ausdrücken, aber wenn man den Platz betritt, müssen wir den Fußball respektieren. Das ist nichts Neues." Es gehe darum, den Fußball zu schützen.

Europäische Topteams wollten in Katar mit der "One Love"-Armbinde als Zeichen für Toleranz und Vielfalt auflaufen. Die FIFA untersagte das aber sehr kurzfristig und drohte sportliche Sanktionen an. Weil sich die Verbände an die FIFA-Anweisung hielten, war ihnen auch ein Einknicken vor Infantino vorgeworfen worden.

Angesprochen auf die mangelnde Unterstützung von europäischen Ländern wie Dänemark oder Deutschland für seine angestrebte Wiederwahl sagte Infantino: "In der FIFA sind 211 Länder weltweit vertreten. Ich bin sehr dankbar und stolz auf diese über 200 Verbände, die mich unterstützen. Ich danke auch den anderen." Er sei stolz, dass es Diskussionen gebe. "Natürlich gibt es auch unterschiedliche Bedenken, Kulturen und Sichtweisen. Als FIFA müssen wir uns um jeden kümmern, wir sind eine globale Organisation."

Der deutsche Ex-Weltmeister Philipp Lahm kritisierte indes den FIFA-Präsidenten scharf für dessen Amtsführung. "Die FIFA hat durch den obersten Repräsentanten weiter an Glaubwürdigkeit verloren. Man hat immer mehr den Eindruck, dass Gianni Infantino nicht die beste Lösung im Sinne des Fußballs sucht und dass er schlicht nicht integer ist", sagte der Cheforganisator der EM 2024 in Deutschland dem Redaktionsnetzwerk Deutschland.