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Die Arme weit ausgestreckt und mit dem breitesten Grinsen von Al Wakrah bis Zagreb, so saß Dominik Livaković nach dem gewonnenen Elfmeterschießen gegen Japan am Boden des Al Janoub Stadiums. Zuvor hatte der kroatische Torhüter gleich drei Elfmeter gegen Takumi Minamino und Co. pariert und sein Team ins Viertelfinale gehievt. "All unsere Probleme hat Livaković gelöst", sagte Kroatiens Trainer Zlatko Dalić nach dem Spiel. "Wir hatten einen fantastischen Torhüter. Er war großartig." Livaković selbst sagte stolz: "Wir haben die Tradition von vor vier Jahren fortgesetzt."
Drei Penaltys abzuwehren, das war in der WM-Historie neben dem Portugiesen Ricardo (2006 gegen England) nämlich nur Livaković’ Vorgänger Danijel Subašić gelungen, der im Achtelfinale 2018 für die Dänen zum Sargnagel wurde. Schenkt man dem Gesetz der Serie Glauben, ist es nicht unwahrscheinlich, dass auch das heutige Duell gegen Brasilien (16 Uhr, ServusTV live) zumindest in die Verlängerung geht – auch, wenn Kroatien gegen die Seleção in vier Spielen noch ohne Sieg ist. Seit der EM 2008 gingen sieben der acht K.-o.-Spiele der Kroaten bei Großereignissen in die Verlängerung – nur das verlorene WM-Finale gegen Frankreich (2:4) vor vier Jahren nicht. Während die Kroaten bei Europameisterschaften am Ende stets mit leeren Händen dastanden (3:5 n. V. gegen Spanien im Achtelfinale 2021, 0:1 n. V. gegen Portugal im Achtelfinale 2016, 3:5 n. E. gegen die Türkei im Viertelfinale 2008), führte der Weg über die 90 Minuten hinaus Luka Modrić und Kollegen 2018 bis ins Endspiel (4:3 n. E. gegen Dänemark im Achtelfinale, 6:5 n. E. gegen Russland im Viertelfinale, 2:1 n. V. gegen England im Halbfinale).
Es gegen "die stärkste und beste Nationalmannschaft bei der WM", wie Dalić sagt, drauf ankommen zu lassen, will Livaković aber nicht. "Es ist wichtig, zu siegen", sagt der Torhüter. "Besser ist es, das vorher zu lösen. Ein Elfmeterschießen ist immer riskant."