Als Lehre aus dem Andrang internationaler WM-Fans in Moskau wollen die Organisatoren der Fußball-Weltmeisterschaft 2022 in Katar ihr Fan-Konzept überdenken. Das Fan-Fest sei derzeit "am falschen Ort" in Doha geplant, es würde "im Bewegungsfluss vieler Menschen liegen", sagte Vize-Organisationschef Nasser Al Khater in Moskau in einer Interviewrunde mit internationalen Medien. "Wir haben in Moskau, wo zwei Stadien sind, gesehen, dass eine Stadt sehr leicht von großen Massen überwältigt werden kann." Vor allem tausende südamerikanische Fans waren in Moskau während der ersten WM-Wochen sehr präsent.

In der katarischen Hauptstadt soll es in vier Jahren vier Stadien geben. Das Fan-Fest ist bisher im Al-Bidda-Park nahe der Hafenpromenade im Stadtzentrum geplant. Insgesamt lobte Al Khater die Organisation des russischen WM-Gastgebers als beispielhaft: "Es ist eine hohe Messlatte gelegt worden." Das Turnier in Katar sei als "Stadt-WM" geplant, erläuterte er. "Sie soll überall präsent sein. Du konntest in der Nachbarschaft von Moskau sein und gar nicht realisieren, dass dort eine WM stattfindet."

Nach anfänglicher Skepsis halten sich die katarischen Gastgeber offen, das Konzept der Fan-ID auch für die WM 2022 zu übernehmen. "Wir prüfen das. Wir denken, dass es gut funktioniert hat", sagte Al Khater. Die laminierte Karte dient bei dieser WM in Verbindung mit einem gültigen Reisepass als Visumersatz für die Einreise in die Russische Föderation. In Katar könnten Menschen aus 90 Ländern ihr Visum einfach bei der Ankunft bekommen, sagte Al Khater. Allerdings seien die Sicherheitsaspekte der Fan-ID von Vorteil. "Es ist eine Plattform, die von verschiedenen Polizeistellen auf der ganzen Welt genutzt wird."