Brasilien hat sich dem Favoritensterben bei dieser Weltmeisterschaft widersetzt und ist mit einem am Ende souveränen 2:0-Erfolg über Mexiko ins Viertelfinale eingezogen. Neymarsorgte in der 51. Minute für die Führung, Firmino in Minute 88 für die Entscheidung. Aber der Topstar handelte sich wegen wiederholter unnötiger Einlagen herbe Kritik ein. Vor allem der mexikanische Teamchef Juan Carlos Osorio gab Neymar Stoff.

"Wir haben leider viel Zeit verschwendet wegen eines Spielers. Es ist eine Schande für den Fußball. Das ist ein schlechtes Beispiel für die ganze Welt und all die Kinder vor dem Fernseher. Es sollte nicht so viel Schauspielerei geben. Dadurch haben auch wir unseren Rhythmus verloren. Der Schiedsrichter ist auf das ständige Reklamieren der Brasilianer hereingefallen. Ich bin mit der Leistung meiner Mannschaft zufrieden, leider waren wir zu wenig effizient vor dem Tor", erklärte Osorio.

Juan Carlos Osorio
Juan Carlos Osorio © APA/AFP/EMMANUEL DUNAND

Die Brasilianer begannen verhalten, die Mexikaner beherrschten die ersten 20 Minuten, schlugen immer wieder Lücken in die Abwehrreihe der "Selecao" und hatten auch Möglichkeiten, zögerten allerdings beim Abschluss etwas zu lange. Brasilien kam mit Fortdauer der Partie besser ins Spiel und wurde nach 25 Minuten erstmals gefährlich. Neymar scheiterte ebenso an Mexikos blendend disponiertem Torhüter Guillermo Ochoa wie etwas später Gabriel Jesus.

Mexiko musste das in der ersten Phase äußerst hohe Tempo etwas drosseln, während die Brasilianer zusehends Kontrolle über das Spiel gewannen. Und so dauerte es nach der Pause nur sechs Minuten, bis es klingelte. Neymar schloss eine schöne Aktion nach einer Idealvorlage des starken Willian zur inzwischen verdienten 1:0-Führung ab.

Die Mannschaft von Teamchef Tite fand in der Folge einige Möglichkeiten auf das 2:0 vor, fand aber in Ochoa wiederholt ihren Meister. Die Mexikaner kamen nur noch sporadisch zu Gegenangriffen, deren Gefährlichkeit sich in bescheidenem Rahmen hielt. Zudem schien ihnen die große Hitze schön langsam den Atem zu rauben. Brasilien spielte in der zweiten Hälfte souverän, und der eingewechselte Firmino machte nach Vorarbeit von Neymar alles klar.

Tite lobte sein Gegenüber. "Mein Kollege Osorio hat sehr gute Arbeit geleistet. Die Chancen waren ziemlich ausgeglichen", sagte der brasilianische Teamchef.