Auch wenn der Last-Minute-Sieg gegen Schweden in Deutschland für viel Euphorie gesorgt hat, warnt Oliver Bierhoff eindringlich: "Wir dürfen jetzt nicht den Fehler machen, zu denken, Südkorea ist schon geschlagen", sagte der DFB-Manager am Montag bei der Fußball-WM.

Das Rettungstor von Toni Kroos gegen Schweden bestimmte auch am Montag rund ums DFB-Quartier vor den Toren Moskaus die Stimmung. "Wir sind als Mannschaft einfach noch mal ein Stück zusammengerückt", beschrieb Angreifer Timo Werner die Auswirkungen der gerade noch abgewendeten Blamage. Noch nie ist ein DFB-Team in der Vorrunde gescheitert. Offensivkollege Marco Reus hofft, dass der "ultrawichtige Sieg in letzter Sekunde" einfach zu einer Initialzündung wird.

Zunächst einmal aber müssten alle das letzte Gruppenspiel gegen Südkorea "ganz ernsthaft angehen", mahnte Bierhoff in Watutinki. Fehler wie auch wieder beim 2:1 gegen Schweden können gegen den zweimaligen Asienmeister am Mittwoch (16.00 Uhr MESZ) immer noch zum historischen WM-K.o. führen. "Es wird ja von vielen gesagt: Jetzt geht es los. Jetzt ist die WM-Stimmung da. Darauf dürfen wir uns nicht verlassen", erklärte Bierhoff in der ARD.

Aber selbst in der Hand

"Wir haben es zum Glück jetzt selbst in der Hand", ergänzte der frühere Nationalmannschaftskapitän. Um unabhängig vom Ausgang der Parallelpartie zwischen Spitzenreiter Mexiko (6 Punkte) und Schweden (3) das Achtelfinale zu erreichen, muss Weltmeister Deutschland (3) die Südkoreaner (0) mit mindestens zwei Toren Unterschied schlagen.

Die WM-Gastgeber von 2002, die damals im Halbfinale der DFB-Elf mit Torschütze Michael Ballack im Halbfinale 0:1 unterlagen, haben am Mittwoch (16.00 Uhr MESZ) in Kasan selbst noch eine Minimalchance auf das Achtelfinale. Dazu müssen sie Deutschland besiegen und auf eine höhere Niederlage der Schweden im Parallelspiel gegen Mexiko hoffen. Auch Konstellationen bis zum Losentscheid sind möglich.

Mit welchem Personal Löw das spannende Gruppenfinale angehen wird, ist ein Geheimnis. Assistent Marcus Sorg sagte lediglich: "Es geht darum, die Jungs frisch zu bekommen, körperlich und geistig." Innenverteidiger Jerome Boateng ist nach seiner Gelb-Roten Karte gesperrt. Mittelfeldspieler Sebastian Rudy muss nach einem Trümmerbruch der Nase und anschließender Operation wohl passen. "Man sollte darauf vorbereitet sein, dass er nicht spielen kann", sagte Sorg. Mats Hummels kann nach Problemen am Halswirbel wieder in die zentrale Abwehr zurückkehren.