Nachdem Jimmy Durmaz im Spiel den entscheidenden Freistoß verursacht hatte, den Toni Kroos dann zum 2:1 verwandelt hatte, brach über den Schweden in den sozialen Medien ein Shitstorm nieder. Dieser ging so weit, dass es neben Beleidigungen aller Art auch Morddrohungen gegen den 29-Jährigen und seine Familie gab. Schwedens Verband erstattete daraufhin Anzeige bei der Polizei.

Beim Training stellte sich Durmaz nun vor die Mannschaft und gab vor laufenden Kameras ein bewegendes Statement ab. "Es gehört zu unserem Job, kritisiert zu werden, Tag für Tag. Aber ein Teufel genannt zu werden oder Selbstmordattentäter sowie Beleidigungen gegen Familie und Kinder sind völlig inakzeptabel. Ich bin schwedisch und stolz darauf, das Trikot und die Flagge zu tragen", sagte Durmaz und schloss mit den Worten: "Wir sind vereint. Wir sind Schweden, oder Jungs?" Dann antworten alle: "Fuck Racism!" und klatschen.

"Mich hat das unglaublich berührt. Es gab zuletzt viel Rassismus in Schweden, es muss sich etwas ändern", sagte Ex-HSV-Profi Stürmer Marcus Berg nach dem Statement. "Wir dulden es nicht, dass ein Spieler Bedrohungen und Verletzungen ausgesetzt ist", begründete Verbandsgeneralsekretär Hakan Sjöstrand das juristische Vorgehen – und hatte damit die volle Rückendeckung des gesamten Teams.