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Das Warten hat ein Ende: Heute beginnt in Moskau die 21. Fußball-WM mit dem Match von Gastgeber Russland gegen Saudi-Arabien. Die WM findet erstmals in Russland statt, die insgesamt 64 Spiele werden in vier Zeitzonen und in elf Städten des Landes ausgetragen. Das Finale findet am 15. Juli - ebenfalls in Moskau - statt.

Das Turnier gilt als Prestigeprojekt von Russlands Präsident Wladimir Putin, der heute im Stadion erwartet wird. Anders als gewöhnlich bleiben einige westeuropäische Spitzenpolitiker der Eröffnung des sportlichen Mega-Events demonstrativ fern. Neben Putin und Fußball-Weltverbandschef Gianni Infantino dürften nur etwa zehn ausländische Staats- und Regierungschefs im Luschniki-Stadion sitzen.

Vor dem Auftaktspiel soll das Turnier mit einer betont schlichten Zeremonie eröffnet werden. Es treten der britische Popstar Robbie Williams und die russische Sopranistin Aida Garifullina auf.

Richtungsweisendes Eröffnungsspiel

Das Spiel im Moskauer Luschniki-Stadion könnte für beide Teams bereits vorentscheidenden Charakter im Kampf um den Einzug in die K.o.-Phase haben, da die weiteren Gruppengegner Uruguay und Ägypten als Favoriten in Pool A gelten.

Mit Vorfreude, aber auch mit Zweifel nimmt Russland die Fußball-WM im eigenen Land in Angriff. Die Hoffnungen der Fans auf einen Sieg der "Sbornbaja" sind groß. Doch selbst die kühnsten Optimisten müssen sich eingestehen, dass die Auswahl des Gastgeberlandes im Kampf um den Titel wohl keine Rolle spielen wird.

In den jüngsten sieben Testspielen gab es für Russland keinen Sieg, so auch am 30. Mai beim 0:1 in Innsbruck gegen das ÖFB-Team. Ob die Qualität des Teams reicht, um in Gruppe A mit den weiteren Gegnern Uruguay und Ägypten unter die Top 2 und damit ins Achtelfinale zu kommen, ist fraglich.

Teamchef Stanislaw Tschertschessow zeigte sich vor dem Auftritt in Moskaus Luschniki-Stadion dennoch zuversichtlich. "Wir werden sehr gut vorbereitet sein", versprach der frühere Wacker-Innsbruck-Trainer und -Goalie und meinte außerdem: "Wir fürchten uns nicht, sondern sind bereit für dieses wichtige erste Spiel."

Saudis wollen Stimmungskiller sein

Fünf Trainingslager, drei ausländische Trainer, ein Fortbildungsprogramm für Spieler in Spanien und dazu Oliver Kahn als Tormann-Berater: Wenn Saudi-Arabien das Eröffnungsspiel gegen Fußball-WM-Gastgeber Russland bestreitet, soll sich der immense Aufwand der vergangenen Monate auszahlen.

Kronprinz Mohammed bin Salman wird in der Ehrenloge jedenfalls ganz genau hinschauen, ob sein Geld gut angelegt worden ist. Der Außenseiter - Nummer 67 der Weltrangliste - will nicht nur als Stimmungskiller für die Gastgeber auftreten, sondern erstmals seit 1994 wieder ins WM-Achtelfinale.

Rekordnationalspieler und Volksheld Sami Al-Jaber spricht seinen Nachfolgern jedenfalls Mut zu. "Wenn sie mit Mittelfeldspielern wie Toni Kroos mithalten können, dann können sie auch bei der WM mithalten. Gegen Deutschland konnten wir sehen, dass es taktisch in die richtige Richtung geht", sagte Al-Jaber mit Blick auf die gute Vorstellung beim 1:2 gegen Deutschland am vergangenen Freitag in Leverkusen.