Es war kein Tag wie jeder andere für Spieler und Fans des GAK. „Im Jahr 2012 sind wir noch frustriert in einem Gasthaus gesessen“, erinnert sich Obmann Harald Rannegger. Und jetzt steht der GAK im Cup-Halbfinale – nach einem 2:1-Erfolg über die Wiener Austria. „Aber wir werden sicher nicht übermütig“, sagt Rannegger. Klubmanager Matthias Dielacher gibt zu: „Ich habe einfach noch nicht kapiert, was da passiert ist. Darauf waren wir nicht vorbereitet.“ 12.295 Zuschauer bejubelten den Sieg im Liebenauer Stadion, ein Großteil von ihnen dann auch noch die ganze Nacht in diversen Lokalen der Stadt. Auch bei Funktionären und Spielern war an ein Nachhausegehen nicht zu denken. Dielacher: „Es ist im VIP-Klub dann schon relativ spät geworden.“ So spät, dass Trainer David Preiß die Abfahrt zum Trainingslager um sechs Stunden verschoben hatte. „Eigentlich war 8 Uhr als Abfahrt ausgemacht. Nach dem Sieg sind wir aber erst um 14 Uhr losgefahren“, sagt Dielacher.

Für Goldtorschütze Luka Kiric und Co. war das Trainingslager die Möglichkeit, sich einmal 24 Stunden am Tag auf den Fußball zu konzentrieren. Üblicherweise ist er vor den Trainingseinheiten und Spielen des GAK nämlich als Lagerarbeiter in einer Tiefkühlfirma tätig – bei minus 20 Grad Celsius. Nur die Neuzugänge Thomas Zündel und Daniel Geißler sind Vollzeit-Fußballer, der Rest des Kaders studiert oder geht einem anderen Beruf nach (siehe Info-Box). Umso höher ist der Sieg gegen die Profitruppe der Wiener Austria einzuschätzen. Dielacher: „Wir haben die Partie gewonnen, weil wir als Mannschaft aufgetreten sind.“

Heute (18 Uhr) trifft der GAK im Halbfinale auf die Fußballprofis von Salzburg.