Irgendwann zwischen dem x-ten Taktik-Vortrag, Gaberln und Freistoß-Übungen bekommt man als gelernter Kicker wohl auch Diplomatie eingeimpft. Spätestens bei Fragen wie "Welcher Titel war der schönere?", sollte das Gelernte abrufbar sein.
Wie bei Samir Muratovic, 2004 maßgeblich am Meistertitel des GAK beteiligt, und 2011 auch bei Sturm im Mittelpunkt. "Für mich ist jeder Titel wie der erste", lacht der Bosnier, und dann sagt er etwas Bemerkenswertes: "Ich werde langsam wirklich zum Grazer. Das ist meine zweite Heimat, ich habe hier so viel Gutes erlebt, hier bleibe ich gerne. Schon alleine wegen der Sturm-Fahne." Dem GAK wünsche er alles Gute, aber das Kapitel sei inzwischen für ihn längst abgeschlossen.
Eingeschworene Truppe
So sieht es auch Klubkollege Joachim Standfest. "Heute gibt es beim GAK außer dem Kollmann niemanden mehr von früher." Was nun der Unterschied der beiden Titel sei? "Beim GAK waren wir zehn, 15 Spieler, die über acht Jahre zusammen spielten. Das war eine eingeschworene Truppe, eine sehr starke Mannschaft. Bei Sturm sind wir zusammengewürfelt. Aber es hat auch funktioniert." Und von der Euphorie her? "Beim GAK feierten die Fans, heuer die Stadt. Beide Klubs haben in den letzten Jahren sehr gelitten. Die Euphorie ist deshalb heuer viel größer. Auch die ganz neutralen Zuschauer zeigen sich fußballbegeistert."
Und was denkt Dominic Hassler? "Mein Beitrag von sechs Spielminuten hält sich zwar in Grenzen, aber jeder hat ein Stück mitgeholfen. Die Titelstimmung hing das ganze Frühjahr über in der Luft. Die Erleichterung ist jetzt unbeschreiblich."