Titelverteidiger Spanien wurde von Österreich bereits im letzten Qualifikationsdurchgang, der Eliterunde, eliminiert – jetzt will die rot-weiß-rote U19-Equipe bei der EM in der Slowakei noch höher hinaus. Nur acht Nationen haben sich für die Endrunde qualifiziert. Mit England wartet heute (20 Uhr, ORF Sport+) in Banská Bystrica schon der Topfavorit auf den Titel, wie es Teamchef Martin Scherb beschreibt. „Gegen England brauchen wir ein absolutes Topspiel, um etwas zu holen. Aber wir werden nicht von unserem Plan abweichen und auch gegen England hoch attackieren. Das haben die Spieler drauf“, sagt der Niederösterreicher, der seit 2018 für den ÖFB tätig ist.
Bereits 2020 wäre dieser Jahrgang in der Eliterunde gestanden – coronabedingt kam es allerdings zur Absage. „Das ist bei den Burschen noch immer im Hinterkopf. Auf diese Endrunde warten sie seit zwei Jahren“, erklärt Scherb, dessen Truppe sich mit einem EM-Platz unter den Top fünf auch für die U20-Weltmeisterschaft 2023 in Indonesien qualifizieren würde. „Die Spieler wollen unbedingt dorthin. Übertrieben gesagt sterben alle auf dem Platz, um das zu erreichen, weil es allen so viel bedeutet.“
Mit Torhüter Elias Scherf steht auch ein Steirer im 20-Mann-ÖFB-Kader. Der Oststeirer, in der abgelaufenen Saison von Hartberg an Lafnitz verliehen, dürfte seinen Stammplatz im Tor sicher haben. „Elias hat sich über die Jahre hervorragend entwickelt. Er ist fußballerisch sehr gut, was für unser Spiel enorm wichtig ist. Dazu redet und coacht er viel und ist sehr präsent auf dem Platz. In der Eliterunde hatte Elias mit tollen Paraden einen gewichtigen Anteil am Aufstieg“, sagt Scherb enorm wertschätzend.
Scherf, der sich freut, dass er mit dem nachnominierten Sandro Schendl (Sturm) seinen angestammten Zimmerpartner mit dabei hat, spricht seinem Teamchef einen großen Anteil an seiner Verbesserung zu. „Er war der erste Trainer, der erkannt hat, was ich fußballerisch drauf habe. Er hat auch das System daran angepasst und mich enorm gefördert“, sagt Scherf. „Wenn wir unsere Intensität und unseren Teamspirit auf den Platz bringen, brauchen wir uns vor England nicht verstecken.“
Familie und Freunde auf der Tribüne
Unterstützung wird es für den Fan von Manuel Neuer heute auf der Tribüne geben. Rund 20 Familienmitglieder bzw. Freunde werden im Stadion mitfiebern. „Ich freue mich schon sehr darüber, dass so viele die Strapazen auf sich nehmen“, sagt Scherf. Wer heute nicht live dabei ist, wird allerdings nichts versäumen. Zwar bleibt das Heimathaus in St. Anna am Masenberg dunkel, aber die Nachbarn organisieren ein Public Viewing. Die Daumen sind also gedrückt.