Eine Weichenstellung für die Zukunft des österreichischen Fußballs – das könnte dieses Wochenende mit sich bringen. Ab 10 Uhr tagt heute der Österreichische Fußball-Bund (ÖFB) in Velden. Auf dem Programm steht die Präsidiumssitzung. Neben den neun Landespräsidenten Horst Lumper (Vorarlberg), Josef Geisler (Tirol), Herbert Hübel (Salzburg), Gerhard Götschhofer (Oberösterreich), Johann Gartner (Niederösterreich), Robert Sedlacek (Wien), Gerhard Milletich (Burgenland), Wolfgang Bartosch (Steiermark) und Klaus Mitterdorfer (Kärnten) – sind dort auch Noch-ÖFB-Präsident Leo Windtner sowie die drei Bundesligavertreter Christian Ebenbauer, Philip Thonhauser und Erwin Fuchs spielberechtigt. Zudem wohnen auch Sportdirektor Peter Schöttel, Geschäftsführer Bernhard Neuhold und Generalsekretär Thomas Hollerer der Sitzung bei – Bundesliga-Spielbetriebsvorstand David Reisenauer agiert in beratender Funktion. Im Fokus steht das Thema Trainingszentrum. In Wien-Aspern soll das schon so lange fällige Projekt, das rund 60 Millionen Euro kostet, Realität werden. Knapp 40 Millionen Euro an Förderungen haben der Bund und die Stadt Wien zugesagt – ausverhandelt von Windtner.
Ein Mehrheitsbeschluss würde für den Oberösterreicher einen schönen Abschied bedeuten. Aufgrund der Eitelkeiten im Präsidium könnte dies aber aufgeschoben werden. Dabei drängt diese Causa, hat der ÖFB doch weder eine Spielstätte für die Nachwuchsnationalteams, noch Trainingsmöglichkeiten, die für nationale Auswahlen würdig erscheinen.
Kein eigener Tagesordnungspunkt ist die Teamcheffrage, wenngleich mit Sicherheit Diskussionen über Franco Foda geführt werden. Sollte sich eine einfache Mehrheit finden, könnte der Deutsche noch heute von seinem Amt enthoben werden. Fix ist, dass am Sonntag bei der ÖFB-Hauptversammlung die neun Landespräsidenten und vier Bundesligavertreter den neuen ÖFB-Präsidenten wählen. Trotz einiger Nebelgranaten aus dem Westen wird Gerhard Milletich offiziell zum Boss ernannt. Bei den Vizepräsidenten wird die 3-G-Regel angewandt – Geisler, Götschhofer und Gartner kommen zum Zug.