Erst beim Abendessen, wenige Stunden vor dem Spiel gegen Polen erfuhr Stefan Posch von Teamchef Franco Foda, dass er sein Startelfdebüt für Österreich feiern würde. Martin Hinteregger musste nämlich wegen muskulärer Probleme in der rechten Wade passen.

Und so musste der Steirer, der zuvor erst 45 Minuten Teamluft (beim 4:1-Sieg in Nordmazedonien) schnuppern durfte, im Nationalstadion von Warschau ran. Gegen eine Offensive, die von Bayern-Superstar Robert Lewandowski angeführt wurde.

Posch agierte wie gewohnt. Staubtrocken, abgeklärt wie ein Routinier und ohne Anzeichen, auch nur einen Hauch Unsicherheit und Nervosität auszustrahlen. Nach der Partie zeigte sich der Hoffenheim-Legionär dann doch leicht überwältigt. "Jeder Fußballer träumt davon, für sein Land spielen zu dürfen. Ich bin glücklich, dass ich das erstmals von Beginn an ran durfte. Ich hoffe, es war nicht das letzte Mal", sagte der Kraubather.

Von seinen Mannschaftskollegen hagelte es Lob. Egal, ob von Julian Baumgartlinger ("Er hat das sehr souverän gemacht. In der Innenverteidigung haben wir eine Breite wie kaum eine Nation"), dem ebenfalls überragenden Aleksandar Dragovic ("Er hat überragend gespielt, ist sehr stark gegen den Ball und strahlt eine enorme Ruhe aus. Er kann ein sehr guter Verteidiger werden"), Cican Stankovic ("Er hat gespielt, als würde er jeden Tag solche Spiele haben") oder Konrad Laimer ("Er hat das super gemacht und ganz ruhig runtergespielt. Man sieht, welche Qualität er hat").

Dragovic als Lehrmeister

Vor allem das Zusammenspiel mit Dragovic klappte fantastisch. "Ich verstehe mich Drago sehr gut. Das sieht man auch auf dem Platz. Er ist ein Vorbild, weil er schon so viele Länderspiele auf seinem Konto hat. Da kann ich noch viel lernen", sagte Posch, der dem 0:0 gegen Polen (hier geht es zum Spielbericht) Positives abgewinnen kann. "Wir haben das Spiel weitestgehend im Griff gehabt und wenig zugelassen. Leider haben wir kein Tor gemacht, aber mit dem Punkt können wir gut leben."

Kommentar zum 0:0 Österreichs in Polen!

In der Gruppe G der EM-Qualifikation liegt Österreich nun mit zehn Punkten auf dem dritten Platz. Vier Spiele (gegen Israel, in Slowenien, gegen Nordmazedonien und in Lettland) stehen noch aus. "Wir haben die Qualifikation für die EM 2020 in der eigenen Hand. Wenn wir die Qualität, die wir haben, auf den Platz bringen, steht der EM-Quali nichts im Weg", sagte der 22-Jährige.