Sarah Puntigam hat die Nerven behalten. Als letzte der fünf österreichischen Torschützinnen im entscheidenden Elfmeterschießen gegen Spanien im EM-Viertelfinale trat sie an den Punkt. Nachdem Silvia Meseguer vorher schon vergeben, lag die Entscheidung am Fuß von Puntigam. "Ich hatte aber gar kein Gefühl vor dem Elfer", sagt die Steirerin, die meint, dass ihr das mentale Training im Vorfeld geholfen habe, in der Situation so cool zu bleiben. "Ich war mir sicher, wir gewinnen das Elferschießen." 

5:3 ist es dann ausgegangen, bevor der Jubel aufkam und die Österreicherinnen als EM-Debütantinnen in die Runde der letzten vier eingezogen sind. Gefeiert wurde noch auf dem Spielfeld mit den mitgereisten Fans. "So ganz habe ich alles noch nicht realisiert", sagt die 24-jährige Freiburg-Legionärin, die im ersten EM-Spiel gegen die Schweiz sogar zur "Spielerin des Spiels" gewählt worden war. Zum Spiel gegen Spanien sagte Puntigam: "Wir konnten das Pressing nicht so spielen, wie wir uns das vorgestellt haben. Wir waren dann schon viel am Verteidigen. Wir haben es dann aber trotzdem gut gemacht. Wir können es selber noch nicht glauben. Das ist für uns selber noch ein Wahnsinn. Wir sind mental richtig stark und als Team."

Zinsberger ist Heldin Nummer zwei

Neben Puntigam ist Torhüterin Manuela Zinsberger die zweite Heldin. Sie hielt den Elfmeter von Meseguer und war auch an zwei anderen Strafstößen hauchdünn dran. "Es ist unglaublich einfach, was meine Mannschaft hier wieder gezeigt hat. Es war ein hart umkämpftes Spiel. Mehr kann ich gar nicht dazu sagen, ich bin sprachlos. Man muss sich eine Ecke aussuchen und mit vollem Elan in die Ecke springen, dann kann man ihn halten. Bei uns haben alle fünf getroffen, das macht mich auch stolz. Auf welchem Level wir mental sind, ist einfach unglaublich."

Auf die Österreicherinnen wartet nun am Donnerstag im Halbfinale Dänemark, das sensationell Deutschland aus dem Bewerb geworfen hat.