Viktoria Schnaderbeck droht wieder einmal eine Verletzungspause. Österreichs Frauen-Fußball-Teamkapitänin erlitt am Samstag beim EM-1:1 gegen Frankreich bei einem Foul von Amandine Henry eine Rissquetschwunde am Sprunggelenk, die im Krankenhaus von Utrecht genäht werden musste. "Es war schon ein recht derbes Foul, das für mich rotverdächtig war", ärgerte sich ÖFB-Teamchef Dominik Thalhammer.
Die tschechische Schiedsrichterin Jana Adamkova übersah die Aktion in der Schlussphase, ließ weiterspielen. "Das hätte die Schiedsrichterin sehen müssen. Ich nehme einmal an, dass es wenig weitere Spiele von ihr bei der EURO geben wird", war Thalhammer durchaus aufgebracht. Wie lange die Bayern-Legionärin passen muss, ist ungewiss. "Man muss jetzt einmal ein, zwei Tage abwarten, wie es sich entwickelt, kann keine Prognose abgeben", sagte der gebürtige Wiener. Das Problem ist nicht die Größe des Schnitts, sondern die Tiefe der Verletzung.
Erneut trifft es Schnaderbeck
Schnaderbeck hatte sich in diesem Jahr bereits zweimal zurückkämpfen müssen. Zuerst schaffte sie Ende März das Comeback nach einer rund fünfmonatigen Pause wegen einer Meniskusverletzung, kurz vor dem Auftaktspiel gegen die Schweiz ließ sie zudem ein Knochenmarksödem im Knie hinter sich.
"Für sie tut es mir einfach leid, weil wie sie sich in den letzten Wochen zurückgekämpft hat, was sie dafür an Zeit investiert hat, das war phänomenal", schilderte Thalhammer. Er war aber überzeugt, dass die Defensivspielerin auch diesen Rückschlag wegstecken werde. "Sie wird auch jetzt wieder zurückkommen", so Thalhammer.
Beim Rest der zahlreichen angeschlagenen Spielerinnen sei ein Einsatz am Mittwoch (20.45 Uhr) gegen Island in Rotterdam nicht gefährdet. Auch bei der gegen Frankreich fehlenden Sarah Zadrazil schaut es gut aus. "Wir sind sehr optimistisch, dass es für Island klappen sollte", gab Thalhammer Einblick.