Die Perspektiven für das österreichische Nationalteam haben sich ungeachtet des mageren 1:1 gegen Finnland erweitert, in jeder Hinsicht. Die Systemfrage wurde von Teamchef Marcel Koller neu gestellt, und es ist durchaus möglich, dass die Dreierkette auch beim nächsten WM-Qualifikationsspiel am 11. Juni in Dublin gegen Irland zum zentralen Ausgangspunkt wird. Die Bilanz nach den zehn Tagen mit dem 2:0 über Moldawien und dem Remis gegen die Finnen fiel zwiespältig aus, aber Koller war bemüht, das Positive zu betonen.
Dazu gehört die größer gewordene Personalauswahl. "Der Konkurrenzkampf hat zugenommen", sagte Koller, lobte die in Innsbruck nach der Pause ins Spiel gekommenen Debütanten Florian Grillitsch und Stefan Lainer. "Sie haben das gut gemacht, waren nicht zu nervös." Gleichzeitig ermahnte der Schweizer die arrivierten Leute, nicht nachzulassen. "Das heißt für die anderen, die Gestandenen, dass sie sich nicht zurücklehnen dürfen", so Koller. Spieler wie Marc Janko, der einige Chancen ausließ, oder Martin Harnik, der blass blieb, sind damit noch stärker gewarnt.
Eine Woche Urlaub
Der Teamchef meinte auch, jenen, deren Meisterschaften rechtzeitig zu Ende gehen, vor dem Irland-Spiel eine Woche Urlaub zu verschreiben. Im Vorfeld von Dublin bleibt dann noch genügend Zeit, das neue System weiter zu verinnerlichen. Die Tendenz zur Dreierkette zeichnet sich immer stärker ab. Koller erinnerte an das Match gegen Island bei der Euro in Frankreich. "Da hat es eigentlich gut geklappt, wir hatten auch Chancen, dazu einen Elfer herausgeholt, aber das Resultat hat dann nicht gepasst."
Koller wird nun die Irland-Spiele gegen Wales und Island genau unter die Lupe nehmen. Dass die Iren auch zu Hause zu bezwingen sind, zeigten die Isländer, die in Dublin 1:0 erfolgreich blieben.