Guido Burgstaller hat eingeschlagen. Der Kärntner ist bereits zum zweiten Mal in seiner kurzen Ära bei Schalke 04 vom Fachmagazin "kicker" ins Team der Runde der deutschen Fußball-Bundesliga gewählt worden. Nach seinem Doppelpack gegen Augsburg (3:0) hält der Winterneuzugang bereits bei sechs Pflichtspieltoren. Am Dienstag winkt eine Einberufung von ÖFB-Teamchef Marcel Koller.
Für seine Darbietung erhielt Burgstaller vom "kicker" die Note 1,5. "War ein ständiger Unruheherd, präsentierte sich gewohnt engagiert und treffsicher im Abschluss", urteilte das Magazin in seiner Montag-Ausgabe. Tatsächlich hat der 27-Jährige in acht Ligaspielen für die Schalker bisher vier Tore erzielt. Dazu kommen zwei weitere Treffer in der Europa League, in der am Donnerstag das Achtelfinal-Rückspiel gegen Mönchengladbach (Hinspiel 1:1) wartet.
Viel Lob von Trainer Weinzierl
Selbst der wiedergenesene Starstürmer Klaas-Jan Huntelaar muss sich derzeit hinten anstellen. Weil Burgstaller im Jänner für lediglich 1,5 Mio. Euro vom Zweitligisten 1. FC Nürnberg, für den er im Herbst in 16 Ligaeinsätzen 14 Tore erzielt hatte, ist auf Schalke längst von einem "Super-Schnäppchen" die Rede.
"Er arbeitet unheimlich viel dort, wo es spannend und aufregend ist", lobte Trainer Markus Weinzierl den Österreicher. "Wir sind froh, dass wir den Mut hatten, einen - in Anführungszeichen - Zweitligastürmer zu holen und nicht auf dem internationalen Markt zu suchen."
Burgstaller hat auf Schalke bis 2020 Vertrag. Trotz seines erst kurzen Gastspiels hat für die Gelsenkirchner bisher nur Landsmann Alessandro Schöpf (7) in dieser Saison mehr Pflichtspieltore erzielt. Dank Burgstaller dürfen die Schalker sogar wieder leise mit einem Europacup-Platz spekulieren. Zehn Runden vor Schluss beträgt der Rückstand des Tabellenelften auf den Sechsten Eintracht Frankfurt fünf Zähler.
Burgstaller dürfte unter Koller wieder Chance bekommen
"Wir sind glücklich über diesen Sieg. Das sind wichtige drei Punkte", sagte der bei seiner Auswechslung von den Fans gefeierte Burgstaller ("Das war Gänsehaut pur") nach dem 3:0 gegen Augsburg gewohnt bescheiden. "Wir müssen jetzt genau so weiterarbeiten und an uns glauben. Dann schauen wir, was am Ende dabei herauskommt."
Für ihn selbst dürfte es am Dienstag als Belohnung eine Einberufung ins ÖFB-Team geben. Alles andere wäre eine Überraschung. Koller hatte zuletzt bereits angedeutet, dass der dynamische Angreifer wieder eine Chance bekommen werde. Im Nationalteam war Burgstaller zuletzt im März 2016 in den EM-Testspielen gegen Albanien (2:1) und die Türkei (1:2) im Einsatz.
Koller gibt am Dienstag in Wien seinen ersten Kader des Jahres für das WM-Qualifikationsspiel am 24. März gegen die Republik Moldau und den folgenden Test am 28. März in Innsbruck gegen Finnland bekannt. Neben dem Burgstaller-Comeback scheint auch eine Premiere möglich: Rechtsverteidiger Moritz Bauer, Schweizer in Diensten von Rubin Kasan und dank seines Vaters auch mit österreichischem Pass ausgestattet, könnte erstmals nominiert werden.