Österreichs Frauen-Fußball-Nationalteam ist mit einem torlosen Remis ins EM-Jahr 2017 gestartet. Die Truppe von Teamchef Dominik Thalhammer war am Mittwoch im ersten Spiel des Zypern Cups in Larnaka gegen Südkorea zwar dem Sieg näher, ließ im Abschluss aber die nötige Effizienz vermissen. Im Gruppe-B-Parallelspiel feierte Schottland gegen Neuseeland einen knappen 3:2-Erfolg.
"Wir haben gegen einen technisch starken, ballsicheren Gegner eine gute Leistung geboten. In der ersten Halbzeit hatte Südkorea Vorteile, da wir bewusst tief verteidigt haben. Nach dem Seitenwechsel haben wir in hohem Pressing agiert und deutlich mehr Nachdruck bewiesen", analysierte Thalhammer. Er hatte sein Team im ersten von sieben Testspielen bis zum EM-Beginn in einer 4-4-2-Formation aufs Feld geschickt. "Das Team hat seine physischen Stärken ausgespielt und Moral bewiesen. Aufgrund der zweiten Halbzeit hätten wir den Sieg verdient gehabt", resümierte der 46-Jährige.
Geduld war gefragt
Thalhammer hatte schon im Vorfeld damit gerechnet, dass seine Mannschaft gegen die Asiatinnen im Premierenduell viel Geduld brauchen werde. Dem war dann auch so. Nach ersten Halbchancen von Nicole Billa (8.) und Kapitänin Nina Burger (12.) war es der WM-Achtelfinalist, der vor der Pause mehr Ballbesitz hatte und vor allem über die Flügel immer wieder gefährlich wurde. ÖFB-Torfrau Manuela Zinsberger musste sich im Duell mit Kang auszeichnen (22.) und hatte Glück, dass bei einem Kwon-Abschluss die Stange rettete (41.).
Nach dem Seitenwechsel legten die ohne die verletzten Stützen Viktoria Schnaderbeck und Laura Feiersinger angetretenen Österreicherinnen einen Gang zu, waren aggressiver und zielstrebiger im Spiel nach vorne. Die Überlegenheit konnte aber nicht in einen Sieg umgewandelt werden, auch da Südkoreas Torfrau Kang einen Toptag erwischte. Verena Aschauer (58.) scheiterte genauso an ihr wie in der Schlussphase Burger bei zwei Großchancen (84., 87.). Die beiden Konter-Aktionen hatte Lisa Makas vorbereitet, die nach überstandenem Kreuzbandriss ihr Team-Comeback feierte.
Damit gab es im ersten Aufeinandertreffen der ÖFB-Auswahl mit dem Weltranglisten-18. keinen Sieger. Die beiden Teams sind damit vorerst Zweiter in der Gruppe B. Für Titelverteidiger Österreich geht es am Freitag (13.30 Uhr) in Nikosia gegen Neuseeland weiter. Am Montag (16.30 Uhr) steht dann in Larnaka noch das Duell mit Schottland an.
Schweiz auch Unentschieden
Ebenfalls mit einem Unentschieden startete Österreichs erster EM-Gegner auf Zypern. Die Schweiz trennte sich in einem Duell zweier EM-Starter von Belgien mit 2:2 (1:1). Die Tore der Eidgenossinnen erzielten Caroline Abbe (26.) und Selina Kuster (87.). Sie konnte damit in der Schlussphase gerade noch eine Niederlage abwenden. Am Freitag geht es für die Schweizerinnen gegen Nordkorea weiter.
Bei der EM treffen Österreich und die Schweiz am 18. Juli im ersten Gruppenspiel in Deventer aufeinander, das Turnier beginnt am 16. Juli und endet am 6. August.