Herr Präsident, mit welchen Gefühlen steigen Sie denn am Montag in der Früh ins Flugzeug nach Istanbul?
LEO WINDTNER: Ich strotze, wie man sich vorstellen kann, nach der bitteren Pleite gegen die Belgier nicht vor Zuversicht. Aber andererseits glaube ich an die Spieler. Ich bin davon überzeugt, dass sie Qualität haben, dass sie deutlich mehr Qualität haben als zuletzt gezeigt. Und ich appelliere an den Stolz jedes Einzelnen. Jeder weiß, egal ob er im Einsatz war oder nicht, dass sehr viel gutzumachen ist. Und die Spieler verdienen eine faire Chance. Deswegen bin ich nach dem 0:2 auch in keiner Weise in die Luft gegangen. Das wäre nur kontraproduktiv gewesen. In den Medien haben sie ohnehin genügend Prügel bekommen. Spieler wie Trainer.

Auch gegenüber Teamchef Didi Constantini sind Sie ruhig geblieben?
WINDTNER: Ja. Warum auch nicht? Auch er verdient die Chance, gegen die Türkei den Karren aus dem Dreck zu ziehen. Ich werde ihn also nicht schon im Vorfeld infrage stellen. So etwas hätte nur überflüssige Unruhe hineingebracht, und die wollen wir vermeiden. Zumal die Chance weiterleben würde, wenn wir in Istanbul punkteten. Und das halte ich nicht nur von Amts wegen nicht für völlig unmöglich.

Und wenn nicht? Muss der Coach dann den Hut nehmen?
WINDTNER: Wir ziehen nach dem Match Bilanz. Grundsätzlich bin ich ein großer Freund von Kontinuität, aber, und das habe ich mehrfach betont, Persilschein gibt es für niemanden.