Österreichs Fußball-Nationalteam hat am Samstag den ersten Teil des Countdowns auf den WM-Qualifikations-Schlager gegen Schweden beendet. Nach vier Tagen mit sechs Trainingseinheiten in Stegersbach hat die ÖFB-Truppe das Südburgenland verlassen, Teamchef Marcel Koller gab seinen Spielern bis Sonntagabend um 20.00 Uhr frei. Ab dann startet die Finalphase der Vorbereitungen auf das Schlüsselspiel der Gruppe C am Freitag (20.45 Uhr) im ausverkauften Wiener Ernst-Happel-Stadion.

Thema Arnautovic kein Thema

Dann werden nämlich alle Mann an Bord sein, also auch die drei am Wochenende noch für ihre Klubs spielenden David Alaba (Bayern München), Martin Harnik (VfB Stuttgart) und Aleksandar Dragovic (FC Basel) sowie die vier Austrianer Heinz Lindner, Manuel Ortlechner, Markus Suttner und Philipp Hosiner. "Die kleine Pause ist für die Spieler sehr wichtig", meinte Koller. "Sie können zu ihren Familien fahren, abschalten, entspannen und auf andere Gedanken kommen. Und dann kommen sie erfahrungsgemäß frisch motiviert zurück."

Die Tage in Stegersbach sind - trotz größtenteils Dauerregens - für den Schweizer sehr gut verlaufen. "Wir haben den ersten Teil der Vorbereitung perfekt absolviert", resümierte Koller zufrieden. Die Dauerfragen nach dem bei Werder Bremen suspendierten, im ÖFB-Team aber weiter gebrauchten Marko Arnautovic werden von Tag zu Tag ein bisschen weniger. Sehr zur Erleichterung seines Teamkollegen Sebastian Prödl: "Das Thema steht uns allen bis hier oben."

Viel lieber spricht der Innenverteidiger über die gute Harmonie, aber auch den Kampfgeist in der ÖFB-Truppe. "Es geht ordentlich zur Sache, jeder will in der Startelf stehen", berichtete der Steirer nach dem ersten Trainingsblock. "Man merkt sehr deutlich, dass hier seit zwei Jahren etwas aufgebaut wird. Wir haben mittlerweile einen Wiederkennungswert. Und mit dem Publikum im Rücken können wir gegen die Schweden einiges erreichen", zeigte sich Prödl überzeugt.

Die Routine spricht aber auf jeden Fall für die international deutlich erfahreneren Schweden. Das weiß auch Andreas Ivanschitz, der mit 61 Länderspielen die meisten im aktuellen ÖFB-Aufgebot auf dem Buckel hat. "Schweden hat mehr Routine, keine Frage. Aber für uns spricht die Geschlossenheit, die Euphorie und der Faktor Publikum", meinte der Burgenländer.

Garics mit viel Ibrahimovic-Erfahrung

Auch György Garics merkte an: "Hier wächst eine super Truppe zusammen. Am Freitag haben wir eine große Chance, die Schweden abzuhängen. Es wäre an der Zeit, dass wir einmal in die Rolle des Gejagten schlüpfen und das Tempo vorgeben können." Als langjähriger Italien-Legionär kennt Garics Schwedens Superstar Zlatan Ibrahimovic am besten von allen ÖFB-Kickern. Schließlich hat Ibrahimovic bei Juventus, Inter Mailand und AC Milan insgesamt sieben Jahre in der italienischen Serie A verbracht.

"Ich habe immer sehr gerne gegen ihn gespielt und auch schon Spiele gegen ihn gewonnen. Je größer der Name des Gegners, umso lieber ist es mir. Kopfballduelle werden wir wahrscheinlich nicht viele gegen ihn gewinnen, aber es gibt andere Wege, ihn zu limitieren", meinte der Bologna-Verteidiger.