„Euphorie gesucht“ heißt es bei Österreichs Frauen-Nationalmannschaft vor den letzten zwei Spielen der EM-Qualifikation. Der Grund für die derzeitige Stimmung ist im eisigen Norden zu finden, schmerzt das Doppel gegen den direkten Gegner Island auch mehr als ein Monat nach der bereits vorentscheidenden Niederlage in Reykjavik. Am 4. Juni verlor das Team von Irene Fuhrmann nach schwacher Leistung verdient mit 1:2, holte mit dem 1:1 Ende Mai deshalb nur einen anstatt der erhofften vier Punkte gegen die Isländerinnen.

Das direkte EM-Ticket ist somit in weite Ferne gerückt. Zwei Runden vor dem Ende liegen die Österreicherinnen drei Punkte hinter den Frauen aus dem Norden, die auch den direkten Vergleich auf ihrer Seite haben. Im Spiel am Freitag gegen Polen müssen somit bereits fix drei Punkte her, um die theoretische Chance auf Platz zwei noch am Leben zu erhalten. „Es für uns wichtig, dass wir eine sehr deutliche Reaktion zeigen“, weiß Barbara Dunst um die Bedeutung des Spiels, vor allem nach den Leistungen gegen Island. Die bittere Niederlage scheint bei manchen ÖFB-Spielerinnen noch immer nicht verdaut. „Es war ein Schlag ins Gesicht. Mich persönlich wurmt es noch extrem“, gestand etwa Verena Hanshaw.

Hoffen auf das Fußballmärchen

Vier Punkte mehr als Island müssen die ÖFB-Frauen in den Spielen gegen Polen und am Dienstag in Deutschland machen, um doch noch das fixe EM-Ticket zu buchen. Keine leichte Aufgabe, blieb das DFB-Team in der Qualifikation bisher noch ohne Punktverlust. Daran möchten die Österreicherinnen derzeit aber ohnehin noch nicht denken. „Die Ausgangslage ist nicht mehr so gut wie davor, aber ich will gar nicht zu viel herumrechnen. Wir wollen das Bestmögliche aus den Spielen rausholen und da sind drei Punkte gegen Polen das erste Ziel“, gibt Dunst die Marschrichtung vor und bekommt dabei Unterstützung von Teamchefin Irene Fuhrmann. „Wir müssen am oder über dem Limit performen um vier bis sechs Punkte zu holen. Aber es gibt Fußballmärchen und deshalb sollten wir alles daran setzen, damit wir es schaffen.“

Die Ausgangslage im Duell mit den Polinnen ist dabei klar. Österreich ist am Freitag in Altach (18 Uhr) Favorit, die Gäste liegen mit null Punkten nur auf Platz vier der Gruppe. Daran ändern auch die verletzungsbedingten Ausfälle der Bayern-Akteurinnen Katharina Naschenweng und Sarah Zadrazil nichts. „Wir wissen, dass sie uns physisch extrem fordern werden. Wir wollen aber super reinstarten, dominieren, Fußball spielen. Ich bin sehr optimistisch, dass wir die bessere Mannschaft sind und deshalb auch gewinnen“, gibt sich Liverpool-Legionärin Marie-Therese Höbinger optimistisch. Bei einem Sieg wäre Platz drei einzementiert und der Abstieg in Liga B verhindert. Für das Play-off um die letzten EM-Tickets sind die ÖFB-Frauen ohnehin schon qualifiziert.