Wer ist eigentlich der teuerste ÖFB-Teamspieler? In realem Geld Christoph Baumgartner, für den RB Leipzig im Sommer 2023 eine Summe von 25,5 Millionen Euro an die TSG Hoffenheim überwiesen hat.

Virtuell führt Konrad Laimer das rot-weiß-rote Ranking an, und zwar mit einem Marktwert von 30 Millionen Euro. Ermittelt werden diese geschätzten Summen seit vielen Jahren vom Internet-Portal „transfermarkt“. Auch wenn man die jeweiligen Werte nur bedingt für bare Münze nehmen kann, stellen sie branchenintern doch einen Indikator für den gegenwärtigen Kurs einer Spieler-Aktie dar. Vor allem medial erfreuen sich besagte Marktwerte einer hohen Beliebtheit.

Der Teuerste wechselte ablösefrei

Österreichs derzeitige Nummer eins ist gleichzeitig das beste Beispiel, warum es trotzdem „nur“ eine Spielerei ist. Nachdem Laimer seinen Vertrag in Leipzig auslaufen ließ, musste der FC Bayern vor einem Jahr keine Millionen auf den Tisch blättern, sondern konnte ihn ablösefrei erwerben.

Mit Xaver Schlager (28 Millionen) und David Alaba (20 Millionen) fehlen der zweit- beziehungsweise viertplatzierte ÖFB-Star bei der EM aufgrund ihrer Kreuzbandrisse. Alabas fiktiver Wert erreichte zu Spitzenzeiten 65 Millionen Euro. Inzwischen wird der Real-Legionär alters- und aktuell wohl auch verletzungsbedingt deutlich niedriger taxiert. Da Alaba ablösefrei in Madrid angeheuert hat, sind die kolportierten 150.000 Euro, welche die Austria 2008 für den damals 16-Jährigen vom FC Bayern kassiert hat, immer noch die höchste für den Wiener bezahlte Transfer-Summe.

Zwischen den beiden reiht sich Lens-Legionär Kevin Danso bei 25 Millionen Euro ein. Es folgen Dortmund-Kicker Marcel Sabitzer (20 Millionen) sowie Baumgartner (18 Millionen) und Nicolas Seiwald (16 Millionen), deren Marktwert ein wenig unter der jeweils unter den Erwartungen gebliebenen Debüt-Saison in Leipzig gelitten hat. Umso mehr könnte ihnen eine starke EM helfen, speziell Baumgartner agiert im Nationalteam-Trikot gerade in Hochform.

Alexander Prass ist der teuerste Bundesliga-Österreicher
Alexander Prass ist der teuerste Bundesliga-Österreicher © GEPA

Einer der ÖFB-internen Marktwert-Gewinner dieser Saison ist gleichzeitig der am teuersten eingeschätzte Bundesliga-Akteur: Der Marktwert von Sturm-Ass Alexander Prass stieg im Laufe der Double-Saison von 7,5 Millionen Euro auf derzeit 12 Millionen Euro. Romano Schmid wiederum verdoppelte sich im Laufe dieser Spielzeit auf 10 Millionen Euro und führt momentan das interne Ranking bei Werder Bremen an.

Torhüter als Schnäppchen

Gerade im internationalen Vergleich ziemliche Schnäppchen sind Österreichs Torhüter. Niklas Hedl wird auf 2 Millionen Euro eingeschätzt, Patrick Pentz auf 1,5 Millionen. Bei Heinz Lindner kommen seine längere krankheitsbedingte Pause, die Rolle als Nummer zwei bei Union Saint-Gilloise und das mit 33 Jahren schon ein wenig fortgeschrittene Alter zu tragen – der Oberösterreicher kommt auf 300.000 Euro und ist somit billiger als alle anderen Kadermitglieder. Wobei mit dem 32-jährigen England-Haudegen Andreas Weimann (900.000 Euro) ein weiterer ÖFB-Kicker die Millionen-Hürde nicht überspringt. Teuerster Österreicher, der nicht für die EM nominiert wurde, ist übrigens Samson Baidoo mit 8 Millionen Euro. Der Grazer in Diensten von Red Bull Salzburg verpasste allerdings große Teile des Frühjahrs mit einem Syndesmosebandriss. Ansonsten hätte er gute Chancen gehabt, für das Turnier nicht nur auf Abruf zu stehen.

Wer hat eigentlich Chancen auf die Nummer eins in „echtem Geld“? Bedenkt man die Wahnsinns-Summen, die mitunter bezahlt werden, sind Baumgartners 25,5 Millionen Euro ein vergleichsweise gar nicht mal so beeindruckender Wert für Österreichs Transfer-Kaiser. Wer, vermutet der Spitzenreiter, könne ihn vom Thron stoßen?

„Wäre Xaver Schlager nicht verletzt, hätte ich sicher ihn als Ersten genannt“, denkt der 24-Jährige an seinen Klubkollegen, „meiner Meinung nach ist er aktuell einer der besten Sechser der Welt.“ Was weitere Anwärter betrifft, möchte sich Baumgartner nicht festlegen. Schließlich würde es zu viele vergeben. Eines ist gewiss: Je besser die EM für das Nationalteam beziehungsweise auch individuelle Spieler läuft, desto höher wird die finanzielle Einstufung danach sein – virtuell definitiv, möglicherweise auch am realen Markt. Baumgartner: „Die Euro ist eine Riesen-Bühne.“