Herr Weber, Sie hatten in gewisser Weise die Qual der Wahl, konnten sich ihren neuen Arbeitgeber, was heutzutage selbst im Fußball nicht alltäglich ist, aussuchen. Warum haben Sie sich ausgerechnet für Magna Wiener Neustadt entschieden?
MANUEL WEBER: Es stimmt: Es hat vier Interessenten gegeben. Mit Sturm Graz und Magna Wiener Neustadt haben sich zwei Klubs besonders intensiv um mich bemüht. Bei Wiener Neustadt hat das Gesamt-Paket mit einem Dreijahresvertrag gepasst und auch die Ambitionen, als Aufsteiger in der Bundesliga vorne mitzuspielen, haben für meine Entscheidung eine Rolle gespielt.

Dabei wissen Sie noch nicht einmal, wer dort ihr Trainer wird. Helmut Kraft soll trotz des Aufstieges durch Michael Streiter ersetzt werden?
WEBER: Das ist im Profifußball normal: Trainer kommen und Trainer gehen. Da kann man sich sowieso nicht auf einen fixieren, so wie man sich im normalen Arbeitsleben den Chef auch nicht aussuchen kann.

Experten wundern sich, dass Sie als Mann der Zukunft nicht einen Klub, mit dem Sie international spielen können, ausgewählt haben?
WEBER: Mein Fokus in internationaler Hinsicht liegt vorerst bei der Nationalmannschaft. Da möchte ich Fuß fassen. Außerdem peilt auch Magna Wiener Neustadt mittelfristig einen internationalen Bewerb an.

Dass bei Magna gut, möglicherweise besser bezahlt wird als anderswo, war kein Aspekt?
WEBER: Nicht unbedingt, wie gesagt, das Gesamtpaket war entscheidend. Wenn für mich das Geld eine Rolle gespielt hätte, hätte ich schon im Winter wechseln können.

Sie sind aus der Akademie hervorgegangen, haben seit haben seit 2000 in Klagenfurt gespielt, Was nehmen Sie mit?
WEBER: Mit dem Wechsel beginnt für mich in gewisser Weise ein neuer Lebensabschnitt. Da habe ich Gelegenheit, auch menschlich zu reifen. So gesehen, ist es mit 23 Jahren auch der richtige Zeitpunkt. Ja, was nehme ich mit? Es gab einige Highlights. Das Eröffnungsspiel im neuen Stadion, das Match vor einem Jahr gegen Ried vor 25.000, als wir den Klassenerhalt geschafft haben Dazu kamen der Rollenwechsel vom Talent zum Kapitän und - weniger erfreulich - die letzten Niederlagen. Summa summarum waren es zwei turbulente Jahre, in den ich aber auch viel gelernt habe.

Was raten Sie den jungen, heimischen Talenten, die ebenfalls eine derartige Karriere anstreben?
WEBER: Drauf bleiben und hart arbeiten. Jeder einzelne - ob ein Hierländer, Pink oder Kröpfl - erhält bei Frenkie Schinkels seine seine Chancen.

Sie ließen sich beim 1:2 gegen Ried verletzungsbedingt auswechseln? Etwas Ärgeres?
WEBER: Nein, ich habe mir nur ein Band überdehnt und kann das letzte Spiel bei der Wiener Austria sicher mitmachen.