Mit drei Siegen in drei Spielen hat sich Wiener Neustadt in der Ersten Liga die Spitzenposition gekrallt, favorisierten Mannschaften wie Ried, Blau Weiß Linz und Austria Lustenau die Punkte weggenommen. „Wir freuen uns natürlich riesig. Aber es sind nur drei Spiele gespielt und wir essen nicht jeden Tag Leberkäse. Bei uns hat es nach dem Cup-Aus auch keine Krisensitzung gegeben“, sagt Trainer Roman Mählich und fügt hinzu: „Ich bin derzeit sehr entspannt, weil ich die Situation gut beurteilen kann.“ Mählich sagt offen und ehrlich: „Wenn wir nicht so gut gestartet wären, hätten sich einige auf mich eingeschossen und sagt: ,Der Mählich red‘ im Fernsehen g‘scheit daher und selber kann er es nicht.‘ So gesehen ist es gut für die Mannschaft und für mich.“

Heute (18.30 Uhr) empfängt der Tabellenführer den überraschenden Tabellenzweiten TSV Hartberg. Vor den Oststeirern warnt Mählich: „Sie haben einen tollen Trainer, dessen Handschrift deutlich zu lesen ist. Das Spiel wird sicherlich schwieriger als die ersten drei Partien.“ Hartbergs toller Trainer Christian Ilzer freut sich über das Lob seines Kollegen muss den Ball in Sachen Euphorie in den eigenen Reihen aber ebenso flach halten wie Mählich bei Neustadt. Zweieinhalb Siege holten die Hartberger in zweieinhalb Runden. Das Spiel gegen Wacker Innsbruck musste aufgrund eines Unwetters nach 45 Minuten beim Stand von 2:0 abgebrochen werden. „Wir beschäftigen uns nicht mit Dingen, die wir nicht beeinflussen können. Also haben wir in der Kabine den 2:0-Halbzeitsieg gefeiert und den Blick sofort nach vorne gerichtet.“ Das Spiel wird am 21. August (Montag, 18.30 Uhr) nachgetragen. Auch Stefan Meusburger braucht wegen seiner zwei nicht gewerteten Tore nicht unglücklich sein. „Er darf ja wieder zwei Tore machen“, sagt Ilzer schmunzelnd. Hartberg kann mit breiter Brust nach Wiener Neustadt fahren, „uns muss aber bewusst sein, dass wir nur mit harter Arbeit weiterkommen“, gibt Ilzer die Marschroute vor.

Kapfenberg gegen den Lieblingsgegner

Der KSV trifft heute daheim auf Blau-Weiß Linz. „Wenn wir dieses Spiel mit einem Sieg rüberbringen, schaut die Lage gleich ganz anders aus.“ Das sagt KSV-Trainer Robert Pflug. Von den letzten 16 Erste-Liga-Spielen hat der KSV nur zwei (!) gewonnen, beide gegen BW Linz. „Wir müssen mehr Risiko eingehen, voll auf Sieg spielen“, weiß Pflug, dessen Team bislang Ladehemmung hat. Die Frage: Wer soll beim KSV Neu den Goalgetter spielen? „Fucek (Bronchitis, Anm.) darf erst ab Mittwoch wieder trainieren, Rangel und Agudo sind sehr bemüht, aber noch glücklos.“ Pflug überlegt, zwei, drei Änderungen in der Startelf vorzunehmen. 

Beim Gegner Blau Weiß Linz hat dessen Grazer Trainer Günther Gorenzel-Simonitsch bereits zwei Langzeitausfälle zu beklagen: Jakob Kreuzer (Kreuzbandriss) liegt heute am OP-Tisch, Manuel Krainz fehlt mit Innenbandriss.