Rapid - Sturm. Ein Lehrspiel der Grazer im Hanappi-Stadion. Vor allem in der ersten Halbzeit spielten die Schwarz-Weißen die Rapidler völlig an die Wand. In der Abwehr hoch konzentriert, fehlerlos, zeigte Schildenfeld, wie wertvoll er für Sturm sein kann. Es gab kaum Chancen für Rapid, auch deswegen, weil die gute Zusammenarbeit der Außenspieler platzierte Flanken der Grün-Weißen verhinderte. Dadurch blieb Salihi im Zentrum ohne Wirkung. Beeindruckend, wie schnell Sturm nach Ballgewinn nach vorne spielte, den Pass in die Tiefe suchte. Eine tolle Harmonie zwischen Szabics und Kienast und wie kaltschnäuzig sie Stellungsfehler der Rapid-Abwehr ausnützten. Das war Teamwork auf höchstem Niveau. Sturm scheint gerüstet zu sein für die kommenden, schweren Aufgaben.

Salzburg - LASK. Der Zeitpunkt war überraschend, die Trennung nicht. Die Spieler von Salzburg wurden von Trainer Huub Stevens befreit, sein taktisches Korsett tragen sie weiter. Einen Tag nach dem Ende der Ära Stevens zeigte Salzburg das gleiche Gesicht wie schon die ganze Saison. Statisch, ideenlos, zusammenhanglos. Nur 31 Tore in 28 Spielen sprechen eine eindeutige Sprache. Es ist nicht gelungen, Kreativspieler wie Zarate, Jantscher, Alan und Co. zu einer florierenden Einheit zu formen. Der unter Walter Schachner zum Leben erweckte LASK nützte die Hilflosigkeit des amtierenden Meisters gnadenlos aus.

Kapfenberg - Austria. Keine Mannschaft läuft davon, dafür sorgten die Kapfenberger. Es prallten zwei unterschiedliche Philosophien aufeinander. Die Austria, technisch versiert, mit feiner Klinge, hatte große Probleme mit den kampferprobten, leidenschaftlichen Kapfenbergern. Heraus kamen ein attraktives Spiel mit vielen Torszenen und eine obersteirische Mannschaft, die dreimal in Führung ging. Für die Moral der Violetten spricht, dass es nicht für einen Sieg der Falken reichte.

Mattersburg - Ried. Der Vorsprung schmilzt. Kommt noch einmal Bewegung in den Abstiegskampf? Mattersburg-Trainer Lederer: "Es wartet noch ein hartes Stück Arbeit auf uns." Beinharte Zweikämpfe sind die Burgenländer gewöhnt. Der kämpferische Stil, der sie in den letzten Jahren vor dem Abstieg gerettet hat, wird voll durchgezogen. Mit jungen, begeisterungsfähigen Spielern soll auch heuer wieder der Klassenerhalt geschafft werden. Mattersburg ist heimstark und unangenehm zu spielen. Das mussten auch die Rieder zur Kenntnis nehmen. Letztendlich kam es zu einer Punkteteilung, die keiner Mannschaft entscheidend weiterhilft.

Innsbruck - Wr. Neustadt. Der Aufsteiger meldet sich zu Wort. Die Innsbrucker scheinen im Frühjahr noch stabiler geworden zu sein. Walter Koglers Truppe bläst zum Angriff auf die internationalen Startplätze. In einer intensiv geführten Partie war Tirol die glücklichere Mannschaft und spielte den hauchdünnen Vorsprung, durch ein Tor von Burgic - nach schwerem Fehler von Neustadt-Tormann Fornezzi - nach Hause. Die Niederösterreicher, im Spiel zumindest ebenbürtig, vergaben die besten Möglichkeiten. Nur ein Punkt aus zwei Spielen gegen Innsbruck, das ist zu wenig für die hochgelobte Mannschaft von Peter Schöttel. Der Absturz auf Platz sieben in der Tabelle sagt alles.