Mit fünf Siegen nach fünf Spielen stehen die Falken aus Kapfenberg in der Tabelle der zweiten Liga gemeinsam mit der SV Ried ganz oben. „Natürlich redet man vor der Saison davon, dass man so reinstarten will“, sagt Abwehrchef David Heindl. Gerechnet hat der U21-Nationalspieler aber nicht damit. „Es haben vor der Saison ganz andere Mannschaften zu den Favoriten gezählt“, sagt Heindl. Die Admira beispielsweise, die die Kapfenberger dann aber gleich in der ersten Runde besiegt hat. „Da sage ich noch heute: ,Hut ab vor dieser Leistung.` Das gibt dann halt auch die entsprechende Brust.“

Das „super Mannschaftsgefüge“ würde den Falken enorm entgegenkommen. Und auch, dass die Neuzugänge eine gute Qualität in die Mannschaft bringen. Dazu ist mit Ismail Atalan ein Trainer am Werk, der in Kapfenberg eine neue Spielkultur etabliert hat. „Wir setzen viel mehr auf das Spielerische, vermeiden lange Bälle. Das wird auch sehr genau trainiert“, sagt Heindl. Und weil es funktioniert, steigt auch das Vertrauen in die Betreuer. „Wir sind in einem Flow, es geht alles viel leichter von der Hand“, sagt der Innenverteidiger.

Mit Siegen fällt das Arbeiten leichter

Dass die Vorbereitung auf die Gegner sehr detailliert erfolgt, ist nur ein Teil am Kapfenberger Erfolgs-Puzzle. „Die Videoanalysen sind sehr gut. Es werden uns mehrere Lösungsvorschläge präsentiert“, erklärt Heindl. Was dem Trainerteam wichtig ist? Es sind trotzdem die Spieler, die am Spielfeld dann die Entscheidungen treffen. „Und da vertrauen sie uns sehr“, sagt Heindl. Mit den Siegen steigt dann auch die Freude an der Trainingsarbeit und die Stimmung in der Kabine. „Jedes Training ist besser als das andere“, sagt der 20-Jährige, der seit 2014 bei den Kapfenbergern spielt und seit drei Jahren auch in der ersten Mannschaft.

Dass es bereits Gerüchte über einen Wechsel in die höchste Spielklasse gegeben hat, lässt den 1,90-Meter großen Innenverteidiger kalt. „Das läuft über Berater und Verein. Ich weiß davon nichts und will davon nichts wissen“, sagt Heindl. Was er aber schon weiß: Irgendwann will er schon in der höchsten Spielklasse oder im Ausland spielen. „Es ist ein Privileg, sich Profi nennen zu dürfen. Aber Sportler wollen immer mehr“, sagt der 20-Jährige, der beim letzten U21-Lehrgang dabei war, aber beide Spiele angeschlagen verpasst hat. „Gegen England hätte ich spielen können, wir wollten aber kein Risiko eingehen“, sagt Heindl. Immerhin würde es ja in der Liga um einiges gehen. Auch um den Aufstieg in die höchste Spielklasse? „Natürlich träumt jetzt jeder“, sagt der 20-Jährige. Das wäre auch erlaubt. „Es wäre cool, wenn es jetzt schon aufgeht. Da würden einige schön aus der Wäsche schauen.“

Mit Lustenau stellt sich am Freitag aber die nächste gute Mannschaft entgegen. Der Absteiger hat „überall Qualität und ist gegen den Ball wahnsinnig diszipliniert“, sagt Heindl. Aber: „Wenn wir die nötige Leistung bringen, dann wird das der nächste Sieg.“