Vier Spiele in Serie zu verlieren ist für den GAK, den Anhang und speziell die länger dienenden Spieler ein neues Gefühl. Ein unangenehmes freilich. Seit der Länderspielpause nach dem starken August haben die Athletiker drei Mal in der Liga und ein Mal im Cup verloren. Kommende Woche steht abermals eine Pause an, doch am Samstag sind die Young Violets in der Merkur-Arena (14.30 Uhr) zu Gast und neben Punkten wäre auch ein Schub für das Ego fein. Davon, die Flinte ins Korn zu werfen, ist Trainer David Preiß weit entfernt. „Dramatisch wäre es, wenn wir keine Chancen hätten und nicht mitspielen könnten. Das ist nicht der Fall. Uns fehlen Kleinigkeiten.“ Er hat mit der Videoanalyse wiederkehrende Fehler aufgezeigt und dann viele Einzelgespräche gesucht. Es sei wichtig, „zu hören, was in der Mannschaft drin ist. Dabei kommen Sachen heraus, die man nicht erwartet hat. Die Spieler sind sehr reflektiert und können mit Kritik umgehen“.

Der Trainer bleibt meist ruhig, „es geht nicht um die Lautstärke, sondern die Klarheit, mit der man spricht. Man muss authentisch bleiben, und ich bin kein Schreier“. Doch woher kommt diese Unserie? „Ich denke, dass der ein oder andere sich ein paar Prozent gespart hat – das macht man nicht willentlich. Dann kommt in Innsbruck die erste Niederlage und dann beginnt das Grübeln. Dann Klagenfurt ... In dieser Situation ist es aber schwierig, auf einmal das Letzte wieder herauszukitzeln.“ Aber nur wenn wirklich alle ihr Maximum abrufen, kann der GAK zum Erfolg kommen, erklärt er. „Meine Aufgabe ist es, das anzustoßen, abrufen müssen es die Spieler.“

Kapitän Marco Perchtold wird im Herbst ausfallen, ihn und seine Präsenz auf dem Platz zu ersetzen, ist wohl unmöglich. Will er mit anderen Spielern vielleicht frischen Wind bringen? „Das ist oft die Krux. Du hast ein Negativerlebnis, dann ein zweites und ein drittes und beginnst an allem zu zweifeln. Du änderst Dinge, an denen du zuvor festgehalten hast. Das werden wir nicht machen.“

Kapfenberg unter Siegzwang

Die „Falken“ des KSV müssen heute zu Wacker Innsbruck, das 12 seiner 13 Punkte am Tivoli gesammelt hat, heute aber auf die gesperrten Innenverteidiger Stefan Meusburger und Felix Bacher verzichten muss. Es bleibt kein einfaches Los für die sieglosen Obersteirer, die die Länderspielpause abermals für ein Trainingslager nutzen werden. Geht es nach KSV-Trainer Kurt Russ, helfen in den restlichen Herbstrunden ohnehin nur noch Siege: „Nur so kommen wir von hinten raus, sonst wird es 2020 ganz schwierig.“