Sechs von neun Landeshauptstädten werden in der kommenden Saison Schauplatz zweithöchster, österreichischer Fußballkost sein. Klagenfurt, Salzburg, Innsbruck, St. PöltenLinz und Wien machen die kommende Erste-Liga-Saison zur Meisterschaft der Hauptstadtklubs – und zugleich auch zu einem Duell der Traditionsvereine.

Durch die Aufsteiger Austria Klagenfurt und Austria Salzburg verzeichnet die Erste Liga prominenten Zuwachs. Beide Vereine werden der Liga nicht nur farblich einen neuen Glanz verleihen, sondern wollen dies auch sportlich tun. Denn die beiden Austrias möchten nach ihrem, zumindest offiziell, erstmaligen Erreichen des Profifußballs dort auch langfristig Fuß fassen.

Die "alte" und die "neue" Austria

Inoffiziell waren beide Vereine schon im Profigeschäft. Am 6. April 2005 übernahm Red Bull die Lizenz der seit 1933 bestehenden Austria Salzburg, stieg in der Bundesliga ein und löschte mit einem Schlag Tradition und Geschichte des Ursprungsvereins aus. 184 Tage darauf gründeten Fans den neuen SV Austria Salzburg, der in der 2. Klasse Nord A den totalen Neubeginn wagte. Am Freitag, zehn Jahre später, wartet gegen den SKN St. Pölten (20.30 Uhr) das erste offizielle Fußballspiel auf die „neue“ Austria.

Ein ähnliches Schicksal erfuhr Austria Klagenfurt. Der Verein stieg 1998 erstmals in die 2. Liga und in den Profifußball auf und wurde ein Jahr später in „FC Kärnten“ umbenannt. Im Jahr 2007 folgte der Todesstoß: Der FC Superfund Pasching übersiedelte nach Klagenfurt, taufte sich „SK Austria Kärnten“ und eignete sich damit den damals unbesetzten und traditionsreichen Namen „Austria“ an. Der FC Kärnten stieg sportlich ab, verschwand von der Bildfläche.

Den Gegner wird der Kampf angesagt

Der aktuelle Klub Austria Klagenfurt entstand durch eine Kooperation: Im Jahr 2007 wurde der Verein (vorerst nur am Papier) gegründet, drei Jahre darauf kooperierten die Gründer mit dem SC St. Stefan im Lavanttal – Austria Klagenfurt war wieder in der Regionalliga.

Die beiden Vereine wollen es nun wissen. Sie verstärkten sich punktuell und verpflichteten ehemalige Bundesliga-Spieler (Salzburg verpflichtete u.a. Haris Bukva und Somen Tchoyi, Klagenfurt holte u.a. Christian Falk und Andreas Leitner). Und so sagen sie den Gegnern den Kampf an.

DAVID BAUMGARTNER