Nach einer intensiven, aber torlosen ersten Hälfte mit zwei ebenbürtigen Mannschaften ging Salzburg vor 20.200 Zuschauern in der 51. Minute durch Hwang Hee-chan in Führung. Rapid brauchte aber nur fünf Minuten, um durch Joelinton per Kopf zum Ausgleich zu kommen. Der Rekordmeister tat in der Folge mehr für das Spiel, hatte aber vor dem späten Siegtreffer Pech.
Der insgesamt fünfte Cup-Sieg von Salzburg bedeutet auch, dass der Bundesliga-Vierte Altach Österreich in der kommenden Saison als vierter Club im Europacup vertreten wird. Die Vorarlberger steigen in der ersten Qualifikationsrunde zur UEFA Europa League ein.
Starke Rapidler
Rapid überraschte in den ersten 20 Minuten mit durchaus aggressivem und selbstbewussten Spielaufbau. Der Liga-Fünfte, der im Spielerkreis vor dem Anpfiff von Steffen Hofmann noch einmal verbal eingepeitscht wurde, attackierte früh und zwang die auf ihre schnellen Spitzen setzenden Salzburger zu Fehlern. Halbwegs brenzlig wurde es in der 15. Minute, als ein Querpass von Joelinton wenige Meter vor der Torlinie durch den Salzburger Strafraum zischte - Abnehmer war aber keiner zur Stelle.
Sonst waren auf dem nassen Rasen koordiniert vorgetragene Angriffe Mangelware. Weder Tobias Knoflach noch Cican Stankovic im Salzburg-Tor wurden bis zum Halbzeitpfiff ernsthaft geprüft. Joelinton fasste sich in der 37. Minute aus der Distanz ein Herz, der Ball segelte zwei Meter an der oberen rechten Ecke vorbei. Zahlreicher waren auf beiden Seiten die Fouls. Dennoch kassierte in der ersten Hälfte nur Stefan Lainer für eine harte Attacke an seinem ÖFB-Kollegen Louis Schaub die Gelbe Karte.
Tolle zweite Hälfte
Es folgte eine Doppelchance von Rapid in der 53. Minute: Ein Joelinton-Schuss im Strafraum wurde vom fallenden Paulo Miranda mit der Schulter abgewehrt, nach der folgenden Ecke köpfelte Dibon knapp über die Latte. Drei Minuten später schraubte sich Joelinton nach Pavelic-Flanke in die Luft, während Gegenspieler Lainer stehen blieb. Sein Kopfball war zu wuchtig für Stankovic.
Rapid aktiver
Nach dem Ausgleich zeigte Rapid mehr Spielfreude, Salzburg wirkte eher ratlos und leistete sich viele Fehler im Passspiel. Nicht besser wurde es für die Wiener jedoch mit der Herausnahme von Schaub, der angeschlagen wirkte, knapp vor Beginn der Rapid-Viertelstunde. Die weit über 10.000 Fans von Grün-Weiß setzten derweil auf den Rängen pyrotechnisch reichlich Akzente.
Die Entscheidung in Klagenfurt vollzog sich in der 84. Minute kurz nach der Einwechslung von Amadou Haidara. Der 19-Jährige zog bei seiner ersten Ballberührung aus der Distanz ab, Dibon fälschte unglücklich ab. Die Kugel landete nämlich Lazaro genau vor dem rechten Fuß, dessen Schuss aus der Drehung passte perfekt.
Dass ein bisschen Glück notwendig war, um einge gute Rapid-Mannschaft an diesem Final-Abend zu schlagen, erkannte auch Salzburg-Trainer Oscar Garcia an. Aber seine Mannschaft habe "Charakter gezeigt und nach dem Tor weitergearbeitet". Rapid-Trainer Goran Djuricin meinte enttäuscht, dass heute der Glücklichere gewonnen hat: "Wir haben richtig gut gespielt. Im Endeffekt waren wir wirklich besser. Ich muss mich bedanken bei den saugeilen Fans, die uns heute großartig unterstützt haben."