Ein Spiel in Salzburg ist wie ein Zahnarztbesuch. Kann manchmal wehtun, kann aber auch gut ausgehen. Letzteres gilt jedoch als seltenes Glück. Weil sich in der Regel die Roten Bullen aber nicht aus der Reserve locken lassen, schon gar nicht von den Wolfsbergern, die mit einer Doppelbelastung kämpfen, war von Anfang an klar, dass es für die Mannschaft von Robin Dutt schwierig wird, hinsichtlich eines Erfolgserlebnisses. Nach 20 Minuten schlug es erstmals hinter WAC-Torhüter Hendrik Bonmann ein.

Dieser Treffer war mehr als verdient. Die Wölfe fanden eigentlich nie ins Spiel, konnten nie den Ball kontrollieren. Und wenn in Ballbesitz erfolgten sofort giftige, pfeilschnelle und kompromisslose Attacken des Titelverteidigers. Doch weil die Salzburger noch nicht die letzte Konsequenz im Abschluss zeigten, hielten die Lavanttaler noch die Null.

Pavlovic erzielte 1:0

Ein Eckball von Sucic erwies sich für Salzburg als Dosenöffner. Strahinja Pavlovic drückte den Ball eiskalt über die Linie. Und weil Benjamin Šeško noch vor der Pause eine Fernando-Hereingabe zum 2:0 verwandelte, war die Partie eigentlich schon früh gegessen. Den einzigen Akzent, den der WAC setzen konnte, war ein Baumgartner-Weitschuss (33.), der das Gehäuse jedoch weit verfehlte.

Salzburg bot alles, was dem WAC anfangs fehlte. Die sichtlich ausgeruhten Bullen traten spiel- wie lauffreudig auf und zeigten in Zweikämpfen physische Präsenz. Dutt ließ allerdings nichts unversucht, tauschte gleich dreifach (Kerschbaumer für Taferner, Jasic für Scherzer, Vizinger für Baribo). Und tatsächlich schien er an den richtigen Schrauben gedreht zu haben. Vorerst blieb es bei einzelnen Entlastungsangriffen, die jedoch an Salzburg-Keeper Philipp Köhn verpufften. Vizinger brachte diesbezüglich zumindest positive Impulse.

WAC zum Ende hin deutlich besser

Nach einem Zusammenprall musste der angeschlagene Ballo vom Spielfeld (69.). Nikolas Konrad Veratschnig nahm seinen Platz ein und sorgte gleich für die bislang beste WAC-Szene des gesamten Spiels: Er bediente Vergos per Flanke mustergültig am Elfmeterpunkt. Der Angreifer trifft die Kugel per Kopf gut, doch Köhn kann den Ball mit einer tollen Flugeinlage nach außen abwehren. Salzburg-Trainer Matthias Jaissle wollte weitere Treffer sehen, brachte Junior Adamu sowie Antoine Bernede. Doch aktiver zeigte sich weiterhin der WAC, dem durch Vizinger der verdiente Ehrentreffer gelang.

Salzburgs Luka Sucic: "Wir waren in den ersten 45 Minuten klar überlegen, sind verdient in die Pause gegangen. In der zweiten Hälfte war es nicht unser Spiel, haben nicht unsere Philosophie auf den Platz gebracht. Der WAC hätte noch den einen oder anderen Treffer erzielen können."

Mit dem 2:1-Sieg sitzt Salzburg dem LASK weiterhin im Nacken, die Oberösterreicher fertigten Rapid Wien mit 2:1 ab. Damit zeigte sich Rapid-Sportchef Zoran Barisic alles andere als glücklich. Diskussionen zu Trainer Ferdinand Feldhofer sind wohl nur noch eine Frage der Zeit.

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