Wenige Tage nach dem „Wunder von Gladbach“ steht für den WAC wieder Bundesliga-Alltag auf dem Programm – das Auswärtsspiel in Hartberg. Angst, dass die Konzentration keine 100-prozentige sein wird, gibt es nicht. „Ich habe meine Spieler in den vergangenen Tagen voll fokussiert erlebt“, verrät Gerhard Struber.
Wie auch der Trainer selbst, der sich mit seinem Team akribisch auf den Gegner vorbereitet hat. Ein Beispiel: Nach Gladbach reiste der WAC mit der doppelten Menge an Bällen. Einerseits mit jenen der Marke „Molten“, dem offiziellen Europa-League-Leder. Andererseits mit den Adidas-Bundesliga-Bällen, um sich schon bei den Trainings in Gladbach optimal auf Hartberg zu gewöhnen.
Zwei Trainingseinheiten
In Kärnten spulten die Wölfe zwei Einheiten ab. Die erste unmittelbar nach der Ankunft am Freitag. Vom Flughafen ging’s direkt zum Sportpark Klagenfurt. Struber: „In der Akademie war alles super organisiert.“
Die zweite Einheit gab’s gestern in der Lavanttal-Arena. Moderat, um die Akkus wieder vollzukriegen, ergänzt mit einigen Videos zu den Hartbergern. Die Analyse zeigte, dass die Steirer sich nicht verstecken, im Ballbesitz richtig gut sind. Aber auch die Bälle im Mittelfeld gut erobern können, Stärken im Umschaltspiel haben. Trainer Markus Schopp will die Situationen spielerisch lösen, hat dies auch bei der 2:7-Niederlage in Salzburg so durchgezogen.
Gollner kommt zum Einsatz
Personell wirft Struber die Rotationsmaschine an. Fix ist, dass Nemanja Rnic und Michael Novak eine Pause erhalten. Ihren Platz in der Startelf nehmen Neuzugang Dominik Baumgartner (Debüt für den WAC) und Manfred Gollner ein. Der 28-Jährige kommt zu seinen ersten Einsatzminuten der laufenden Saison – und das ausgerechnet gegen seinen Ex-Klub. „Das freut mich natürlich besonders“, strahlt Gollner, der heute auf einige Bekannte trifft. „Dario Tadic ist vor Kurzem Vater geworden, da hab ich ihm gratuliert. Mit Torhüter Rene Swete haben wir im kommenden Jahr gar einen gemeinsamen Urlaub mit unseren Frauen geplant.“ Vor der heutigen Partie herrschte aber Funkstille. „Da wird nichts verraten.“ Gollner warnt vor den Steirern. „Sie sind gegenüber der Vorsaison stärker geworden. Und da haben wir gegen sie nicht gewonnen.“ Zu Hause gab’s ein 3:4, auswärts ein 1:1.
Ob Struber noch mehr durchwechselt, wird erst entschieden. Möglich, dass der leicht blessierte Weissman geschont wird. Seinen Platz könnten Schmerböck, Schmidt oder auch Wernitznig einnehmen.