Viele freudige Gesichter beim gestrigen Trainingsauftakt des WAC nach der gut dreiwöchigen Weihnachtspause. „Alle sind fit, alle sind gesund“, grinste Trainer Christian Ilzer. Und begrüßte mit Sekou Koita gleich einen Neuzugang. Der 19-Jährige kommt leihweise für ein halbes Jahr aus Lieferung. „Ich kenne ihn bereits aus der Vorsaison als Hartberg-Trainer. Wir haben gegen ihn gespielt. Ich wollte ihn unbedingt haben.“ Der Malier absolvierte bisher 15 Spiele für Liefering, erzielte dabei zwei Tore und lieferte drei Assists. In der UEFA Youth League kam er in zwei Spielen zum Einsatz, machte im Achtelfinale gegen den FC Porto einen Treffer.
Wie Igor und Ashimeru
Die Hintergründe zu diesem Transfer verrät ein zufriedener WAC-Vizepräsident Christian Puff. „Wir haben die für uns relevanten Spieler bereits im Herbst beobachtet, haben zu RB Salzburg einen guten Draht.“ Auch im Vorjahr lieh sich der WAC mit Igor und Ashimeru zwei Spieler aus Liefering. „Beide haben eingeschlagen, sind im Sommer zu größeren Vereinen gewechselt.“ Igor verteidigt mittlerweile für Austria Wien, Ashimeru spielt in St. Gallen (Schweiz). „Salzburg will seine Spieler weiterentwickeln, um sie in der Ersten einzubauen oder gewinnbringend weiterzuverkaufen. Dazu müssen sie in der Bundesliga gefordert werden.“ Der WAC bietet dafür nachweislich eine ordentliche Plattform.
Linksfuß Koita soll vor allem Marc Schmerböck ersetzen, der wegen eines Kreuzbandrisses das komplette Frühjahr ausfallen wird, ist aber ein komplett anderer Spieler als der 24-jährige Steirer. Muskelberg Koita ist bullig, ein Mittelstürmer und Brecher. Und damit wohl ein direkter Konkurrent von Bernd Gschweidl.
Der Niederösterreicher spielte einen durchwachsenen Herbst, kam nur auf 306 Einsatzminuten und blieb ohne Torerfolg. Ein Wechsel in der Winterpause ist nicht ausgeschlossen. Auch wenn ein offizielles Statement ausbleibt: Sollte Gschweidl wegwollen, wird ihm der Verein keine Steine in den Weg legen. Ilzer ist vorbereitet: „Damit muss man während einer Transferperiode immer rechnen. Wir halten Augen und Ohren offen.“
Ins gleiche Horn bläst Vizepräsident Puff: „Grundsätzlich haben wir unser Einkaufsprogramm abgeschlossen. Ein zweiter Stürmer ist zwar eine Variante. Da müsste aber sehr viel passen und alles in der nächsten Woche über die Bühne gehen.“
Moritz ist der zweite Neue
Auch Michael Sollbauer strahlte übers ganze Gesicht. In der Nacht auf gestern wurden er und seine Vanessa erstmals Eltern. Nur wenige Wochen nach Nemanja Rnic und dessen Barbara. Ilzer wagte gleich einen Blick in die Glaskugel: „Mit dem kleinen Sollbauer Moritz und Marko Rnic steht das WAC-Innenverteidigerpaar für das Jahr 2040 bereits fest.“