Die letzten fünf Minuten aus dem Hinspiel in St. Pölten haben sich in die Wolfsberger Fan-Seele eingebrannt. Der WAC führte durch Tore von Schmerböck, Gollner und Wernitznig 3:2, Letzterer hatte die Chance auf das 4:2. Es kam anders. Im direkten Gegenzug glich Gartler aus, traf Balic zum 4:3 für St. Pölten. „Das ist lange vorbei“, sagte WAC-Trainer Christian Ilzer, verwies aber auch darauf, dass sich seine Mannschaft seither weiterentwickelt habe.

Heute ist in der Lavanttal-Arena dennoch Revanche angesagt. Auf der Betreuerbank der Gäste sitzt aber nicht mehr Didi Kühbauer sondern Ranko Popovic, der eine andere Spielphilosophie verfolgt als sein Vorgänger: „Ich möchte mehr Organisation, mehr Ballbesitz sehen.“ Bei seiner Premiere, dem 0:2 in Mattersburg in der Vorwoche, ist dies noch nicht gelungen. Da hatte der Tabellenzweite aber noch im selben System wie unter Kühbauer agiert. „Nur verteidigen und mit zwei, drei Spielern nach vorne agieren will ich in Zukunft nicht“, erklärte der einstige Schüler von Trainerlegende Ivica Osim. „Aber jetzt muss ich mich anpassen.“

Als Tabellenfünfter liegen die Lavanttaler derzeit sechs Punkte hinter St. Pölten. „Das ist eine richtig aussagekräftige Partie“, weiß Ilzer. Und warnte vor den Niederösterreichern, die nicht zu Unrecht auf Rang zwei liegen würden. „Zweiter ist man nicht nur, weil man einen Lauf hat.“ Stattdessen würden die St. Pöltner über ein „sehr stabiles Konstrukt“ verfügen, mit Pak Kwang-ryong und Rene Gartler über „zwei Topstürmer“ und mit Roko Mislov über einen Leader, der in der Liga seinesgleichen suche. „Wir brauchen ein schnelles, aktives Spiel. Wir müssen versuchen, enormen Stress auf sie auszuüben, um sie aus der Balance zu bringen.“

In welcher Formation der WAC auflaufen wird, steht noch nicht fest. „Ich hab’ im Angriff die Qual der Wahl“, meint Ilzer, dem mit Schmerböck, Orgill, Gschweidl und Jovanovic vier Optionen für zwei Plätze zur Verfügung stehen. Im Abwehrzentrum setzt der Coach wieder auf das Duo Sollbauer/Rnic.

Bei den Gästen aus Niederösterreich ist Ex-WACler Daniel Drescher wegen einer Muskelverletzung im Oberschenkel fraglich. Popovic: „Ich verlasse mich auf die Ärzte. Riskieren werden wir nichts.“