Sie sind bei Hannover 96 als sportlicher Leiter tätig. Ihnen unterliegt u. a. Die Kaderplanung. Wie sehr sind Sie mit dem vorhandenen Spielermaterial zufrieden?
GERHARD ZUBER: Die Zusammenstellung erfolgt immer in enger Zusammenarbeit mit Horst Heldt. Neben der Planung bin ich für das Scouting zuständig. Für die kommende Saison sind wir gut aufgestellt, vielleicht werden wir noch etwas nachjustieren. Wir verfügen über eine gute Kadertiefe und das Team ist intakt. Der Zusammenhalt ist ausgezeichnet, charakterlich sind es alles tolle Burschen. Alle ziehen an einem Strang und alle arbeiten auf ein gemeinsames Ziel hin.

Wie heißt dieses Ziel?
Wenn man weiß, wie gut die Liga ist, kann für uns als Aufsteiger nur der Klassenerhalt das Ziel sein. Bei den Buchmachern werden wir als erster fix Absteiger gereiht. Es wird eine enge Angelegenheit werden, denn ich erwarte eine extrem ausgeglichene und spannende Liga. Daher ist es ganz wichtig für uns, dass wir optimal vorbereitet in die Saison gehen.

Wie wichtig ist der österreichische Teamstürmer Martin Harnik für 96?
Martin ist sehr wichtig für unsere Mannschaft. In der abgelaufenen Saison hat er einen wesentlichen Teil zum sofortigen Wiederaufstieg beigetragen. Mit seinen 17 Toren war er der beste Torschütze im Klub. Er ist eine zentrale Figur im Team. Schöne wäre es, wenn er in der Bundesliga seinen Torschnitt halten könnte.

Heute wartet das Testspiel gegen den WAC in Wolfsberg. Was erwarten Sie von diesem Spiel?
Der WAC wird ein Gradmesser für uns werden. Die Wolfsberger sind wesentlich weiter als wir, da sie schon das erste Meisterschaftsspiel in den Beinen haben. Vor zwei Jahren hatten wir mit Schalke 04 die gleiche Situation, da haben wir mit 1:3 verloren. Für uns steht in diesem Match der taktische Bereich im Vordergrund.

Wann haben Sie zuletzt den WAC gesehen?
Letzte Saison gegen Salzburg und Rapid. Der Klub hat sich super entwickelt. Es ist ja keine Selbstverständlichkeit, als kleiner Verein so konstant in der Bundesliga zu spielen. Hut ab, was Dietmar Riegler mit seinem Team da auf die Beine gestellt hat. Der WAC ist der Repräsentant des Kärntner Fußballs und bietet jungen Nachwuchsspielern eine perfekte Plattform. Ich hoffe, dass sich der WAC noch viele Jahre in der Liga behaupten wird können.

Vorfreude auf ein „geiles Spiel“

"Ich freu’ mich auf ein geiles Spiel.“ So lautet das aussagekräftige Zitat von WAC-Neuzugang Bernd Gschweidl vor dem Kracher in der Lavanttalarena (19) gegen den deutschen Bundesligisten, zweifachen Meister und DFB-Pokalsieger 1992, Hannover 96. „Das ist eine coole Sache. Hannover hat einen irrsinnig großen Stellenwert und ist ein absoluter Traditionsklub. Wird sicher ein tolles Erlebnis für uns und wir können ja noch vieles testen, was wir im Training versucht haben“, ergänzt Gschweidl.

Da musste auch WAC-Coach Heimo Pfeifenberger nicht lange überlegen, ob das Testspiel in die Trainingsplanung der Kärntner passt. „So etwas ist lässig, weil man ja in den Rhythmus kommt. So eine Chance gegen Hannover muss man mitnehmen, hat man halt einmal englische Wochen. Es ist gleich zu Beginn der Saison ein Höhepunkt, garantiert auch für alle Fußballfans.“

Am Samstag schalten die Wölfe wieder in den Bundesligamodus. Im zweiten Saisonspiel gastieren die Wolfsberger in Mattersburg, die sich kürzlich mit dem Kärntner Goalie Tino Casali verstärkten.