Ein Umbruch ist bekanntlich nichts, was binnen kürzester Zeit erfolgreich vollzogen werden kann. Geduld und dadurch geschaffene Kontinuität sind eher Begriffe, die mit der Aufgabe einer elementaren Veränderung einhergehen. Genau dieser hat sich der WAC, vor dem heutigen Bundesligastart gegen Meister Salzburg, über den Sommer angenommen. Man ist mit 26,04 Jahren im Schnitt zwar immer noch das älteste Team der Liga, erste Schritte zur Verjüngung wurden aber systematisch vorgenommen. Mit Florian Flecker (21), Dominik Frieser (23) und BerndGschweidl (21) wurde die Offensive mit Zukunftshoffnungen verstärkt. Vor allem Flecker und Gschweidl zeigten in der Vorbereitung, dass mit ihnen als unmittelbare Leistungsträger zu rechnen sein wird.
Auch der 23-jährige Gerald Nutz, ziemlich sicher Stammspieler am Flügel, verkörpert den von Präsident Dietmar Riegler ausgerufenen „neuen Weg des WAC“, der auch das Hochziehen von „Küken“ Joshua Steiger (16) in den Profikader zur Folge hatte. „Das ist cool, mit den Großen mittrainieren zu können. Körperlich merke ich schon, dass es an die Substanz geht, aber das kommt alles noch. Mein Ziel ist es, bald von Beginn an bei den WAC-Profis spielen zu können“, weiß Steiger, der Chelseas Eden Hazard als Vorbild hat und schon genau wohin er will. Heute muss sich das Nachwuchstalent erst einmal mit dem Platz auf der Tribüne begnügen, wobei ein Einsatz wohl nur eine Frage der Zeit sein sollte.
Laut Ex-WAC-Kicker und Manager der Agentur „Selection Fußballconsulting“, Manuel Weber, ist der talentierte Osttiroler, der inzwischen im U16-ÖFB-Team fixer Bestandteil ist, „technisch schon sehr weit, er zieht den Ball magisch an. Joshua ist ein außergewöhnlicher Fußballer mit vielen Fähigkeiten, ein Versprechen für die Zukunft“.
Wenn sich jemand fragt, wer der „Opa“ oder vielleicht höflicher formuliert, der Routinier unter den Wölfen ist – es ist Nemanja Rnic. Erst kürzlich wurde der Kapitän danach gefragt, wie man sich denn so fühlt, als Ältester in der Mannschaft.