Es gibt sie nicht, die ideale WAC-Elf. Jedenfalls sah sich Heimo Pfeifenberger bisher außerstande, eine solche herauszufiltern aus den bisherigen Lösungsvorschlägen seines Teams. Zu groß war mitunter die Schwankungsbreite im Leistungssektor, zu häufig wurde die Einheit gestört durch Verletzung oder Krankheit. Und Privilegien hat der Trainer auch nicht zu vergeben, dafür ist sein Gerechtigkeitssinn zu stark ausgeprägt. Einsatzbereitschaft und gemeinschaftliches Denken entscheiden in letzter Instanz über die Matchticket-Vergabe. „Wer am meisten Energie aufbringt, kommt dran. Jeder hat dieselbe Chance“, so Pfeifenberger. Im Lavanttal dominiert der Gleichheitsgrundsatz.
Konkurrenzkampf
Der interne Konkurrenzkampf genießt stets höchste Priorität, auch Ausfälle können daran nichts ändern. Das Kollektiv ist also das Maß der Dinge, „Ego-Geschichten haben keinen Platz“, erklärt der Trainer. Das trifft zum Beispiel wiederholt den mit besonderen fußballerischen Fertigkeiten ausgestatteten Jacobo, der in dieser Saison erst fünfmal in der Startelf stand.
„Ich kann da keine Rücksicht nehmen auf einen Spieler, außer er wäre imstande, sämtliche Partien zu entscheiden“, erklärt Pfeifenberger seine im Einzelfall rigoros wirkende Personalauswahl. Auch den Einwand, dass es gegen spielerisch stärkere Teams wie Admira oder Austria mit dem Spanier in der Startaufstellung eventuell besser gelaufen wäre, lässt der Coach nicht gelten. „Wir haben mit ihm zwar schon gewonnen, aber auch verloren“, kann der Trainer keine Gesetzmäßigkeit erkennen.
Aufwärtstrend
Viel lieber verweist Pfeifenberger auf die positive Entwicklung der Mannschaft. „Wir haben ein super zweites Viertel gespielt“. Die Statistik unterstützt diese Aussage, denn nur Altach (20 Punkte) und die Austria (18) waren in diesen acht Runden besser als der gleichauf mit Salzburg und der Admira gelegene WAC (je 13 Zähler). Heute geht dieser zweite Durchgang mit dem Heimspiel gegen Sturm zu Ende, und die Gastgeber haben mit der Elf von Franco Foda noch eine Rechnung offen.
Die Partie in Graz gehörte spielerisch zum Besten, was die Kärntner zu bieten hatten. „Aber wir haben unglücklich 0:3 verloren.“
Überdies habe es in diesem Quartal nur eine wirklich schlechte Leistung gegeben, gegen die Admira. Schon das Austria-Match hatte Pfeifenberger positiver bewertet als das Resultat (0:3). In St. Pölten gelang der verdiente Wiedereintritt in die Siegesspur, die heute nicht verlassen werden soll.