Ein Auswärtsspiel bei Rekordmeister Rapid Wien stellt in Fußball-Österreich für jeden kleineren Klub eine Bewährungsprobe dar, speziell seit der Eröffnung des neu erbauten Allianz Stadions. So auch für den WAC, der heute in der grün-weißen Festung bestehen will. Doch entgegen jeglicher Statistik – in den letzten fünf Partien in Wien verließ man stets als Verlierer das Feld – spricht diesmal ein bestimmter Faktor durchaus für einen Erfolg der Lavanttaler. Und zwar das dicht gedrängte Programm der Hütteldorfer.

Durch die erfolgreiche Qualifikation zur Europa League und dem Erreichen des Cup-Viertelfinales brachte es Rapid in der laufenden Saison bereits auf 23 Pflichtspiele, das sind um stolze zehn Begegnungen mehr, als die Spieler von Heimo Pfeifenberger in den Beinen haben. "Vorteil hin oder her, es ist immer noch das große Rapid", meint der WAC-Trainer, der zumindest offiziell nichts von einem Kräftevorteil seiner Mannschaft wissen will. Wobei auch dem Salzburger nicht verborgen bleiben konnte, dass dem in den Schlussminuten fixierten 2:2-Remis Rapids am Donnerstag in der Europa League in Sassuolo ein körperlich intensiver Auftritt vorausging.

Gegner im Aufwind, aber mit Sorgen

Ein Befreiungsschlag, der die Büskens-Elf nach dem Liga-Sieg gegen die Admira wohl endgültig aus der Krise der vergangenen Wochen befreit hat. "Sie haben zuletzt die Ergebnisse nicht ganz geliefert und sind nicht so dominant aufgetreten. Aber es spricht für die Mannschaft, in Italien einen 0:2-Rückstand aufzuholen", zeigt Pfeifenberger Respekt. Dennoch hat der Rekordmeister mit einer langen Verletztenliste (u. a. die Leistungsträger Schwab, Schobesberger, Dibon, Hofmann) eine weitere offene Baustelle. Für den Salzburger eine nur allzu vertraute Situation. "Uns geht es genauso. Aber ich bin guter Dinge, dass wir elf Spieler zusammenbekommen." Neben den Verletzten Mihret Topcagic und Thomas Zündel muss Pfeifenberger auch auf die unter der Woche erkrankten Philip Hellquist und Marcel Holzer verzichten.

Trotz des personellen Aderlasses will der WAC an die Leistung der letzten drei Partien, in denen man sieben Zähler holte, anknüpfen. "Entscheidend wird sein, wozu wir bereit sind", meint Pfeifenberger, der sogleich ein Erfolgsrezept parat hat: "Wir müssen als Einheit agieren und die Zweikämpfe suchen. Vielleicht wird der Gegner dann ein bisschen nervös." Eines steht für den ehemaligen Rapid-Kicker allerdings außer Frage. "Wir sind immer für eine Sensation gut, aber da muss viel zusammenpassen."