Die Erinnerung ist nicht verblasst, auch nach vier Jahren kann Jacobo Szenen gedanklich in aller Tiefenschärfe nachzeichnen. „Ich habe gedacht, der Ball kommt zu mir, aber dann ist Solano mit dem Kopf da gewesen“, hat der Spanier das erste Bundesliga-Tor des WAC gespeichert. Passiert ist der Treffer in Ried, wo die Kärntner in ihrem zweiten Spiel nach dem Aufstieg im Sommer 2012 ihren Premierensieg (2:0) feierten.
Vier Jahre später und auf das vierte Kind wartend (zwei sind schon in Kärnten geboren), ist Jacobo einer von vier Spielern, die auch heute im Kader der Wolfsberger aufscheinen, wenn die Lavanttaler an die Stätte des damaligen historischen Erfolges zurückkehren. Neben dem Spanier sind dies Dario Baldauf, der auf der rechten Abwehrseite den erkrankten Joachim Standfest vertritt, sowie Michael Sollbauer und Torhüter Christian Dobnik, die wohl auf der Bank Platz nehmen werden.
Der 32-jährige Jacobo und der 31-jährige Baldauf gehören schon zu den älteren Semestern in der Mannschaft des WAC, die von Pfeifenberger gerade eine Frischzellenkur verabreicht bekommt. Aktuellstes Beispiel ist der erst vor zwei Wochen 18 gewordene Marcel Holzer, der heute sogar in der Startelf stehen und mit dem 23-jährigen Philipp Prosenik ein äußerst junges Sturmduo bilden könnte. Der 19-jährige Zakaria Sanogo steht nach zweiwöchiger Verletzungspause wieder als Joker zur Verfügung.
Zähe Saison
Für Jacobo ist die bisherige Saison eher zäh verlaufen. Zunächst plagte ihn ein Muskelfaserriss, dann wurde er krank, aber inzwischen fühlt er sich fit, und das Elfmetertor zum späten Ausgleich gegen Salzburg verlieh dem feinen Techniker zusätzlichen Auftrieb. „Es war etwas schwierig, aber du musst immer nach vorne schauen“, sagt der Mann aus Madrid, dessen Vertrag (vorerst) bis Sommer 2018 läuft.
Ein voll einsatzfähiger Jacobo gehört zu den Fixpunkten in der Mannschaft von Heimo Pfeifenberger, der den aus WAC-Sicht historisch etwas belasteten Begriff des „Auswärtsspiels“ für ungültig erklärt. „Wir müssen den Schwung vom Salzburg-Match mitnehmen“, meint der Trainer. Auch er weiß, dass der erste Saisonsieg in der Fremde längst überfällig ist. Er würde auch beruhigende Wirkung für den weiteren Verlauf haben.